Man stelle sich die weite Bühne des „Theatrum Sacrum“ der barocken Gestaltung vor und kann dort die sprichwörtlichen Heerscharen der Engel betrachten. Dies hatten auch der Kunsthistoriker Dr. Michael Meuer und die Fotografin Sonja Lhota vor Augen, als sie sich vor über zwei Jahren auf die Suche nach Engeln in Kirchen machten.
Vom Boden- bis zum Mondsee fotografierten sie unzählige von ihnen und grenzen am Schluss ihr Werk auf 100 Engel ein, die auf 50 Schauplakaten mit Weitwinkel und Nahaufnahme und immer mit kleinem Begleittext nun im Pasinger Rathaus ausgestellt sind.

Ganz nahbar: die Engel als Mittler und Erzähler im barocken Theater
Eine kunsthistorische Betrachtung sei nicht im Sinne der Ausstellung, erklärte Michael Meuer, sondern eher die volkskundliche. „Es ging uns um die Bedeutung der Engel als Medium und Mittler, die den Betrachter zu sagen scheinen: „Schau hier hin“, „Hier passiert was“, „Ich koste vom Wein“ oder einladende Bewegungen machen und auch mal den Vorhang beiseiteschieben. Wir erleben sehr viel Ausdrucksstärke und Gestik“, so Ausstellungsinitiator Meuer.
Es scheine stets, dass die Künstler durch die Engel „die Sau rausgelassen haben. Dieses lebendige Bild, das die Engel vermitteln, wollten wir zeigen.“ So gibt es in der Ausstellung also die Theater-Engel als Bühnenarbeiter, die Musik-Engel oder die Handwerker unter ihnen, die Attribute-Engel bis zum „Überengel“ als schwebender Engel in Dießen.
… und stets mit einem Augenzwinkern
„Wir werden hier himmelwärts geführt“, dankte Pfarrvikar Victor Spielauer aus Maria Schutz zur Vernissage. „Eine tolle Ausstellung, die uns unsere Faszination von Engeln erklärt.“ Und Maria Osterhuber-Völkl vom ausstellenden Verein „Kunst und Kultur im Pasinger Rathaus (https://kunst-und-kultur-im-pasinger-rathaus.de/) freute sich über den gelungenen Jahresabschluss der Rathaus-Ausstellungen für 2025.
„Die Engel-Ausstellung begegnet uns mit Augenzwinkern und hohem emotionalen und spielerischen Wert. Genießen Sie die Fotografien und lassen Sie sich entführen“, meinte sie. „Vielen Dank für diese überaus gelungene und tolle Ausstellung.“ Die Ausstellung ist noch bis zum 12. Dezember im Foyer des Rathauses zu den üblichen Öffnungszeiten zu sehen.
