Im Musikunterricht hatte die 7G des Freihamer Gymnasiums soeben über Berufsmusiker gesprochen, sich angeschaut, was zu einem Orchester gehört, wer Konzertmeister und wer Stimmführer ist. Der Besuch des ehemaligen Solocellist der Münchner Philharmoniker Heinrich Klug kam nun wie gerufen, um die Theorie erlebbar zu machen.
## Von der Bühne in die Klasse
„Die Schüler konnten ganz praktisch und sozusagen aus erster Hand erfahren, was im Orchester passiert und wie alles miteinander verknüpft ist“, erzählte Katharina Müller, die Fachbereichsleiterin für Musik an der Schule.
Eine Doppelstunde lang stand Heinrich Klug den Siebtklässlern Rede und Antwort, spielte zwischendurch Cello und übertrug ganz nebenbei seine Begeisterung für die Musik auf die Kinder.
## Was macht ein Berufsmusiker und was passiert im Orchester?
Auch als die 5G für die zweite Hälfte der Unterrichtsschau in den Raum kam und das Schülerpublikum auf 55 anwuchs, blieb die Aufmerksamkeit und das Interesse der Kinder ungebrochen.
„Die Schüler waren wahnsinnig interessiert und bei der Sache“, so Katharina Müller. „Nicht nur als Heinrich Klug aus seinem Leben erzählte oder Cello spielte. Auch seine Erklärungen zu Smetanas „Moldau“ am praktischen Beispiel folgten alle ausnahmslos begeistert. Seine eigene Begeisterung für die Musik war deutlich zu spüren. Er konnte das Notenmaterial, die Deutungen der Musik und die Bewegungen des Orchesters unglaublich gut rüberbringen.“
## „Ich bin begeistert wie am ersten Tag“
„Ich bin begeistert wie am ersten Tag“, meinte Heinrich Klug über sein Verhältnis zur Musik. „Ich freue mich, wenn das auch bei meinem Publikum ankommt.“ Er bedachte sein Freihamer Publikum ebenfalls mit viel Lob. „Toll, wie die Kinder mitgegangen sind. Auch wenn der Raum rappelvoll war, ließen sie sich nicht ablenken.“
Natürlich fange er immer mit Bach an, wenn er einen Workshop gibt, und spiele bei seinen Vorträgen etwas von ihm. „Das ist schließlich das Evangelium für uns Musiker“, so Klug lachend. Für Freiham hatte er sich darüber hinaus die „Moldau“ zurechtgelegt und freute sich, dass nicht nur Ton, sondern auch Bild zur Verfügung stand.
„Die Kinder sollten eine Orchesterstimme in der Hand haben und mitlesen können. Es kommt überhaupt nicht darauf an, ob sie Notenlesen können. Es steht soviel mehr in der Partitur, es geht mir ums Erleben.“
## Instrument lernen? Unbedingt!
Seine Vorträge würden ihm immer sehr spontan kommen und er ließe sich gern leiten von den Fragen seiner Zuhörerschaft. „Das ist in den Schulen so, aber auch in den Vorträgen und Einführungen, die ich in der VHS gebe.“
Erfahrung fürs Didaktische habe er in den 45 Jahren der Kinderkonzerte schließlich genug sammeln können. „Die Kinderkonzerte fehlen mir wirklich. Jetzt in den Workshops kann ich kleine Ausschnitte davon bringen. Das fasziniert mich ebenso.“
Seine Leidenschaft für die Musik sei deutlich spürbar gewesen, meinte Katharina Müller. „Seine Ausstrahlung ist enorm und die Stimmung, die er verbreitet, absolut fröhlich und herzlich! Und als er am Schluss geschwärmt hat, wie schön es ist, ein Instrument zu spielen und mit anderen zu musizieren, da hatten sich spontan acht Kinder zum Instrumentalunterricht angemeldet. Was für ein schöner, netter Anknüpfungspunkt für uns als Musiklehrer! Der Workshop war eine wunderbare Bereicherung für uns alle.“