Heinrich Klug war fast vierzig Jahre Solocellist der Münchner Philharmoniker, leitete die Familienkonzerte des Orchesters und das Abonnentenorchesters und über 45 Jahre die Kinderkonzerte. Das Konzept dahinter: seine Begeisterung für die klassische Musik weitergeben, Kinder zum Sehen, Fühlen und natürlich Hören zu bewegen und gleich auch noch jungen Talenten eine Bühne zu bieten.
Dafür nahm er sich stets einen Komponisten vor und zauberte daraus ein 1,5-Stunden-Programm zum Mitsingen, Klatschen und Stampfen. Jüngst mit von der Partie waren nicht nur kleine Musiker und Mitglieder der Münchner Philharmoniker, sondern auch die Schauspielerin und Sängerin Salome Kammer und die kleinen Tänzer der Ballettschule Hannelore Husemann aus Gilching. Vivaldi zum Schluss Mit Vivaldi gab Klug seinen Abschied. Den Komponisten hatte er schon Mitte der 90iger im Programm. Damals war die junge Julia Fischer Solistin. Nun führt sie mit den von ihr und Johannes Schachtner gegründeten Kindersinfonikern und mit Salome Kammer die Konzertreihe weiter.
Das Abschlusskonzert in Planegg war bis auf den letzten Platz besetzt. Im Publikum nicht nur Kleine, sondern auch Fans im fortgeschrittenen Alter. Klug brachte Vivaldis Jahreszeiten wiederum szenisch auf die Bühne, erklärte beiläufig einige musikalische Fachbegriffe, Töne und Stricharten auf den Streichinstrumenten und erzählte aus dem Leben Vivaldis, so dass auch ältere Musikbegeisterte gebannt waren.
Am Schluss dankte Thomas Schaffert vom Veranstalter Musica Sacra für die „wunderbare Aufführung“ und die „Genialen Kinderkonzerte“. „Für seine einzigartigen Kinderkonzerte – und nicht nur für diese – hat er schon längst das Bundesverdienstkreuz erhalten.“ Klug trage es nicht offen, weil er sich nicht so wichtig nehmen wolle. Dabei habe er ganze Generationen verzaubert. Für das Fortbestehen der Reihe habe er gesorgt. „Dies ist also kein endgültiger Abschied, sondern nur eine Weitergabe an die nächste Generation. Dass du dies geschafft hast, zeichnet dich, lieber Heinrich, nochmals in ganz besonderer Weise aus.“