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Retten, teilen, schenken

Was passiert mit den Lebensmitteln, die nicht mehr 1A frisch sind, aber noch haltbar und die nicht weiterverkauft werden können? Große Supermärkte haben meist Kooperationen mit der Tafel. Andere Lebensmittelretter holen sich über die App „Too good to go“ Infos, wo es was zu retten gibt. In Neuaubing betreibt die Caritas ihren „TauschGut“-Kühlschrank, der prima ankommt.

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Die Idee, noch essbare aber nicht mehr verkäufliche Lebensmittel vor der Tonne zu bewahren, ist nicht neu. Die ersten Konzepte entstanden vor über zehn Jahren. Fakt ist schließlich, dass zwar das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) überschritten oder die Verpackung beschädigt sein kann, aber dennoch die Lebensmittel noch genießbar sind.

Lukas Wasmer und Martin Schumann (v.l.) am frisch gefüllten TauschGut-Kühlschrank im Stadtteilladen am Westkreuz.

Aktion „TauschGut“

Relativ unter den „Food-Rettern“ ist das „TauschGut“-Projekt der Caritas mit inzwischen mehreren Standorten. Einer davon ist der öffentliche Kühlschrank im Stadtteilladen am Westkreuz. Wie läuft das ab? Die Caritas kümmert sich mit Ehrenamtlichen-Hilfe um die Abholung der Lebensmittel, die Einsortierung und Überprüfung der Waren. Der Stadtteilladen sorgt für den Zugang zum Kühlschrank während der Öffnungszeiten. „Klappt prima“, betätigte Lukas Wasmer von der Caritas München-West. Er ist Projektkümmerer und Ehrenamtsbetreuer und als solcher stets mit vor Ort. Treueste Zulieferer sind der Lebensmittelladen „UGUR“ in der Wiesentfelser Straße und die „Backstation“ im S-Bahnhof Westkreuz. Zu verschenken: Obst und Gemüse vom UGUR und Backwaren aus der Backstation.

Rettet mit und bedient euch!

„Es kommt echt viel von den beiden, darüber sind wir glücklich. Eine Garantie gibt es aber nicht“, so Wasmer. „Manchmal ist nichts übrig. Aber auch das ist gut für uns. Denn damit ist von vornherein alles vor der Tonne bewahrt.“ Übrigens solle der Bedien-Kühlschrank auch zum Herschenken genutzt werden. „Leute können hier die Sachen reinstellen, die nicht mehr gegessen werden und zu viel im Haushalt sind. Das wird häufig genutzt, wenn die Leute zum Beispiel in Urlaub fahren.“ Im Sommer machte Wasmer die Abholtour aus der Wiesentfelser Straße zum Stadtteilladen in der Friedrichshafener Straße 11 auch mal zu Fuß. „Da habe ich beim Gehen die Ware schon verschenken können.“ Die Leute bedankten sich natürlich für die Gaben. „Aber ich sage dann immer: danke Ihnen! Alles hilft mit, nichts zu verschwenden.“

Beim Abholen: UGUR-Betreiber Murad Han übergibt die Ware an Martin Schumann und Lukas Wasmer (v.l.).

Ehrenamtliche gesucht!

Zum Glück habe Wasmer mit Martin Schumann einen verlässlichen Ehrenamtlichen für die Freitagstour gewonnen. „Ich hole am Morgen die Waren und kümmere mich um den Kühlschrank“, sagte Schumann. Er nannte sein Ehrenamt eine „Chance, etwas Sinnvolles für alle zu tun. Ich habe echt großen Spaß daran.“

Von Schumanns Format könne er gerne noch zwei weitere Ehrenamtliche beschäftigen, meinte Wasmer. „Man muss etwas Kraft mitbringen, flexibel sein und die Waren transportieren können. Also ein Auto ist sinnvoll, auch wenn ich gerade dabei bin, ein Lastenfahrrad zu beantragen.“

Neuaubings großes Herz

„Das ist mir eine Herzensangelegenheit.“ Murad Han von UGUR.

Für den Backstation-Geschäftsführer Kenan Akkus und den UGUR-Betreiber Murad Han ist die Unterstützung Ehrensache. „Was übrigbleibt, gebe ich sehr gern. Das ist mir eine Herzensangelegenheit“, sagte Han. „Unsere Ware ist immer einwandfrei und wir kalkulieren genau. Aber manchmal geht es nicht genau aus. Gut, wenn ich anderen damit eine Freude machen kann. Den es tut mir immer in der Seele weh, wenn ich Sachen wegwerfen muss.“

Wer gern ehrenamtlich mithelfen will, kann sich direkt bei Lukas Wasmer unter der Telefonnummer 0160 8810297 oder bei der Caritas München-West (www.caritas-muenchen-west.de) informieren.