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Hier am westlichen Ende der Helmut-Schmidt-Allee in Freiham, auf Höhe des Sportcampus, treffen sich viele junge Autofahrer und stellen ihre hochmotorisierten oder auffrisierten Fahrzeuge zur Schau. Ein Treffpunkt, der auch der Pasinger Polizei bekannt ist.

Gefährliche Raserei

Ein seit vielen Jahren bei der Pasinger Polizei und beim BA bekanntes großes Problem sind die in Neuaubing aber auch Freiham stattfindenden illegalen Autorennen. Autorennen im Film sind meist spannungsgeladen. In der Realität können bei illegalen Straßenrennen unbeteiligte Personen zu Schaden oder sogar zum Tode kommen. Die Zahl illegaler Rennen auf Bayerns Straßen hat im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht. 605 Fälle von „privaten illegalen Kraftfahrzeugrennen“ mit insgesamt 739 Teilnehmern erfasste die Polizei bayernweit 2022. Die Rasereien in Freiham waren Gegenstand der Diskussionen in der Juli-Sitzung des BA 22.

MK

Autorennen in Freiham: Illegal und brandgefährlich

Zu Beginn der Baumaßnahmen für den neuen Stadtteil Freiham wurden besonders auf der Aubinger-Allee immer wieder Autorennen registriert. Neben Unfällen mit Personenschäden starb vor Jahren auch ein jugendlicher Fahrer, der diesen rücksichtslosen „Geschwindigkeitskick" ausleben wollte. Die Polizei kennt das klare Profil der Teilnehmer von privaten illegalen Rennen. Sie sind ausschließlich männlich, in den meisten Fällen jünger als 30 Jahre und im Besitz leistungsstarker Fahrzeuge unterschiedlicher Marken.

Raserei in der Nacht

In der Juli-Sitzung wandte sich ein Anwohner an die Mitglieder des Bezirksausschusses 22, Aubing-Lochhausen-Langwied (BA), und berichtet von jungen Autofahrern, die sich mit Gleichgesinnten mit ihren hochmotorisierten Fahrzeugen in der Helmut-Schmidt-Allee, messen. In der Szene werden diese Autorennen „streetracings“ genannt. Wie in dem Bürgeranliegen steht, wird schon tagsüber in der als Tempo-30 ausgewiesenen Straße die vorgeschriebene Geschwindigkeit nicht eingehalten. „Am Abend ist es noch schlimmer. Da schätzen wir die teilweise gefahrenen Geschwindigkeiten auf über 120 Kilometer pro Stunde und das unter der Woche gegen 2 und 3 Uhr in der Früh, wenn alle am Schlafen sind.“

Der betroffene Anwohner steht bei den Bewohnern nicht alleine mit seiner Beschwerde da. Er verständigte auch die Polizei über die abgehaltenen Autorennen. Den Pasinger Beamten ist der abendliche Treffpunkt der jungen Fahrer durchaus bekannt. Doch sie erklären ihm gegenüber auch, dass sie, trotz zahlreicher Kontrollen und Schwerpunkteinsätzen gegen illegale Autorennen, die gefährlichen Rasereien nicht verhindern können.

Auf dem gerade Straßenverlauf der Helmut-Schmidt-Allee kommt es immer wieder zu illegalen Autorennen, beklagt ein Anwohner.

BA fordert mehr Kontrollen

BA-Chef Sebastian Kriesel bestätigt auf Nachfrage, die Ausführungen des Anwohners. „Uns allen ist bekannt, dass sich im Bereich rund um den Schulcampus vor allem in den Abendstunden junge PS-Poser treffen. Doch die Gruppen sind fit und erkennen die Polizei schon von Weitem, auch wenn sich um zivile Fahrzeuge handelt. Gleichgesinnte, die irgendwo auf den Zufahrtsstraßen Schmiere stehen, warnen die jungen Raser im Vorfeld.“ Auch die eingeführten härteren Strafen für Raser, schrecken diese nicht ab.

Die Stadtteilpolitiker stehen im regelmäßigen Kontakt mit der Pasinger Polizei und bitten, Kontrollen vorzunehmen. Diese werden auch immer wieder durchgeführt. Doch, wie Kriesel anmerkt, hat die Polizei schon seit Jahren mit Personalmangel zu kämpfen. Den Ordnungshütern sind oftmals die Hände gebunden, sie können nicht überall gleichzeitig sein. „Aus diesem Grund kann die Helmut-Schmidt-Allee in Freiham nicht jeden Abend von der Polizei kontrolliert werden, selbst wenn es jeder wollte“, bedauert Kriesel.