Seit Bestehen des Schulcampus, also seit über fünf Jahren, gilt der Schulweg nach Freiham als höchst schwierig. Wechselnde Baustellen mit Schwerlasttransporter und häufig veränderte Verkehrsführungen machen den Schulweg zu dem, was er ist: chaotisch und katastrophal.
In diesem Schuljahr trafen sich die Schulvertreter mit Bezirksausschuss (BA) und den Referaten bereits zweimal, um vor Ort über die vielen Mängel auf dem Schulweg zu sprechen. „Im Wesentlichen geht es uns um folgende Dinge“, sagt Wolfgang Bösing vom BA. „Die Einrichtung von Zebrastreifen über die Hamm-Brücher-Straße und vor dem Haupteingang, die Wegeführung für Radfahrer über die Fußgängerzonen und immer wieder die Absicherung an Baustellen.“
Zebrastreifen kommt
Zumindest der Zebrastreifen über die Hamm-Brücher-Straße kommt im Frühjahr, sobald das Wetter besser ist. „Das ist ein Erfolg!“, meint er. „Der andere Zebrastreifen wird in der Stadt kritisch gesehen, da müssen wir die Situation im Auge behalten.“
In den Schulfamilien hält sich der Optimismus in Grenzen. Susanne Leogrande, Schulleiterin im Förderzentrum, fasst die Situation so zusammen: „Die Schulwegsicherheit ist nach wie vor hochproblematisch, insbesondere aufgrund der anhaltenden Baustellensituation, der Eröffnung des ZAM und der sich immer wieder verändernden Verkehrsführung.“ Ihre größten Anliegen sind „eine Lösung für die Elterntaxis, umfassende und flächendeckende Etablierung von Schulweghelfern und sichere Verkehrsführung an den Wanderbaustellen“. Sie bemängelt, dass Lösungen nicht geboten werden.
Schulweghelfer verzweifelt gesucht
„Das ist auch mein Eindruck“, so Patrick Oberdörfer vom Elternberat der Grundschule. „Es tut sich halt nichts.“ Er hat vor allem den Schulweg aus der Gleisharfe im Blick und kritisiert die wenig kindgerechten Ampelphasen über die Bodenseestraße und die unübersichtlichen Einfahrten auf dem Weg.
Doch als ganz besonders gefährlich sieht er die Situation genau vor der Grundschule an. „Ich sag mal so, die „Parkfläche vor der Grundschule“, ich meine den breiten Radweg, ist schlichtweg ein Planungsfehler.“ Das stünden auch Elterntaxis und 40-Tonner „und dazwischen die radfahrenden und laufenden Schulkinder. Ganz ehrlich, ich weiß auch nicht, wie man das ändern kann.“ Eine Lösung wären Schulweghelfer. „Ich kenne allerdings nur eine einzige hier weit und breit. Leider. Ich habe allerdings auch gehört, dass die Anforderungen, um Schulweghelfer zu werden, hoch sind.“
Das braucht man, um Schulweghelfer zu werden
„Dem ist nicht so“, heißt es im Mobilitätsreferat. „Wir brauchen die Kontaktdaten und das Geburtsdatum, weil nur volljährige Personen den Schulweghelferdienst ausführen können.“ Es müsse eine ärztliche Bescheinigung und ein erweitertes Führungszeugnis vorliegen.
„Dafür senden wir unsere Formulare zum Ausfüllen zu. Die Kosten für die Untersuchungen übernehmen selbstverständlich wir.“ Dann geht es zum Einkleiden und zum ersten Einsatz. „Dahin kommt die örtliche Polizei hinzu und weist ein“, so die weitere Erklärung im Mobilitätsreferat. Acht Euro Aufwandspauschale gibt es derzeit pro Einsatz, höchstens 20 Euro am Tag.
Mehr Infos können über schulwegdienste.mor@muenchen.de oder https://muenchenunterwegs.de/angebote/schulweghelfer_innen erfragt werden.