Nach nur wenigen Proben stellten sich die Akteure des Staatsopern-Projekts „Westwind“ vor ihr Straßen-Publikum. Denn die Workshops in Erwachsenen-, Kinderchor, Theatergruppe und Street-Dance sollten gerade mal zum Schnuppern und Kennenlernen einladen und erhoben keinen Anspruch auf Perfektion.
Zum Abschluss der Probenzeit seit April fand ein Wandelkonzert statt, bei dem alle Teilnehmer von der Ute-Strittmatter-Straße kommend durchs Neubaugebiet vorbei am Aubinger Friedhof bis zur Ubostraße mäanderte, wo im Grand Finale alle Künstler eine Bühne bekamen.
Auf dem Weg wurden nicht nur weitere Künstler eingesammelt, sondern es öffneten sich auch die Fenster und Passanten bleiben stehen. Nach den Worten des Staatsintendanten der Bayerischen Staatsoper Serge Dorny war dies Kunst im besten Sinne. Auf der abschließenden Podiumsdiskussion erklärte er, warum die Staatsoper raus aus dem Opernhaus und rein in die Stadtviertel komme. Es gehe um Beziehungen und Vertrauen, ums Zuhören und Motivieren.
Kunst und Kultur kann eben verbinden und eine Heimat schaffen, wo alles neu und unbekannt ist. In diesem Sinne ist der Anfang gemacht. Und der an diesem Tag häufig geäußerte Wunsch nach einer Fortsetzung konnte Dorny entsprechen – es geht weiter mit den Chören, dem Theater und dem Jugendtanz, die Finanzierung ist gesichert.