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Aubinger Weidehimmel

Geht Tierwohl, Ökonomie und Ökologie zusammen? Am Metzgerhof von Sebastian Oberhauser in der Ubostraße auf jeden Fall. Hier haben seine knapp 50 Färsen den Weidehimmel auf Erden.

Ulrike Seiffert

Den derzeit 48 Färsen von Sebastian Oberhauser steht es frei, ob sie lieber drinnen im Stall oder draußen auf der Weide stehen wollen. Das Tor ist beweglich und lässt die Tiere jederzeit passieren. Färsen? „Das sind Jungrinder noch ohne Nachwuchs. Die können schon auch zwei oder zweieinhalb Jahre alt sein“, erklärt Oberhauser. Ihm liegt viel daran, dass bei ihm verschiedene Altersgruppen zusammen sind. „Die ganz Jungen lernen von den Alten. Die Alten bekommen ein wenig frischen Wind ab. Das passt ganz gut.“

Der Liebling heißt Schneewittchen und ist nicht nur eine Schönheit, sondern mag ein extra Verwöhnprogramm.

Der gelernte Agrarbetriebswirt führt den Aubinger Bauernhof mit 90 Hektar Ackerland und 25 Hektar Wiesen seit 2019 in der dritten Generation. Alles, was an Mais und Gerste angebaut wird, kommt vorwiegend den Tieren zu Gute. Vom Weizen geht ein Großteil an die Hofbräuhaus-Kunstmühle mitten in München. Mit den Mastfärsen habe er einen Nischenmarkt entdeckt.

„Wir sind zwei junge, die was reißen wollen!“

„Es ist mir wichtig, dass wir einen überschwemmten Markt entlasten. Zu uns kommen hauptsächlich einjährige Tiere mit einem Gewicht von rund 230 Kilogramm.“ Noch einmal ein oder anderthalb Jahre verbleiben sie am Hof mit viel Bewegungsfreiheit und bringen dann leicht das Doppelte auf die Waage. „Die Tiere nehmen hier ganz gewiss nicht schnell zu. Das ist uns auch nicht die Hauptsache, sie haben hier so viel Bewegung, wie sie wollen.“ Diese Ruhe bei der Aufzucht merkt man dem Fleisch an. „Unser Fleisch hat eine tolle Maserung und genau die richtige Fettauflage.“

Einmal im Monat wird geschlachtet. Und auch die Kooperation mit dem jungen Metzger Stefan Holzner aus Pliening hat sich Sebastian Oberhauser sorgfältig ausgewählt. „Wir ticken gleich, wir sind zwei junge, die was reißen wollen! Die Begeisterung ist auf beiden Seiten, wir suchen immer nach neuen Produkten, nach was ganz Besonderem.“

Bestellung per Mail, Verkauf in der Ubostraße am Hof

Im Herbst 2021 hat er sein Fleisch zum ersten Mal verkauft, seither wächst der Kundenkreis für den Direktverkauf am Hof stetig. Auch umliegende Gasthöfe, wie das Hotel Langwieder See, gehören zum Kreis. Bestellt werden kann über Telefon oder E-Mail, abgeholt wird am Hof. „Es gab noch kein einziges Mal eine Kritik. Wir haben zu 100 Prozent positive Resonanz. Das ist schon etwas Besonderes.“

Gedränge beim Fototermin 😅

Die Begeisterung für seinen Beruf gibt er gerne weiter. Seit drei Jahren ist er Lehrbetrieb, bietet den Berufsschülern quasi die Theorie zum Anfassen für rund fünf Stunden pro Woche. Dazu kommen hin und wieder Führungen, in denen er erklären kann, wie gut konventionelle Landwirtschaft heute funktionieren kann und wie wichtig die Münchner Grüngürtel-Landwirte für den Erhalt der heimischen Fauna und Flora sind.

„Das ist das Tolle an unserem Hof“, sagt er, „dass wir hier alles haben: Ställe, Flächen, einen modernen Fuhrpark, dann den Direktverkauf vor Ort. Ich bin hier groß geworden, kenne alles hier in- und auswendig und fühle mich einfach wohl. Besser kann es nicht sein. Mein Wissen gebe ich gerne weiter.“

Kontakt: Metzgerhof Oberhauser, Ubostraße 49, 81245 München-Aubing, 089/8633618, oder über Instagram @Metzgerhof089.

Transparenzhinweis: Dieser Artikel wurde vom Metzgerhof Oberhauser gesponsort.