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Am Gelände in der Bertha-Kipfmüller-Straße

+++ Die Geschichte dahinter +++

Am Samstag, den 13. Mai von 9 bis 15 Uhr packt die Ukrainehilfe wieder einen LKW voll mit Hilfsgütern für ukrainische Flüchtlinge, die im Land geblieben sind. Jede Hilfe, jede Spende ist willkommen.

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Peter Malter

Zum sechsten Mal seit Kriegsbeginn startet am Samstag ein LKW voller Spendenartikel aus Aubing in Richtung Ukraine. Organisator Peter Malter freut sich über viele Helfer, die vorbeikommen und mit anpacken, den LKW zu beladen, oder die Spendenartikel vorbeibringen oder die vielleicht auch mitfahren. Gewünscht sind: „Eigentlich alles, was man im täglichen Leben braucht. Also Kleidung, Schuhe, Bettwäsche, Schlafsäcke, Decken, Medikamente, auch Gehhilfen und Rollstühle, Batterien und natürlich haltbare Lebensmittel, Hygieneartikel, vielleicht auch Spielzeug.“

Zehn Tonnen fasst der Sattelzug – es kann ordentlich gespendet werden. „Wir steuern die Westukraine an, das Gebiet um Lemberg, Turka und Chodoriv. Dahin sind die Flüchtlinge aus der Ostukraine verbracht wurden. Das sieht dann schon auch mal so aus, dass in einem Ort mit 5.000 Einwohnern mehrere tausend Flüchtlinge untergebracht wurden. Einfach schrecklich. Da zählt wirklich jede Hilfe.“

Zäher Kampf gegen die Bürokratie

Den Verein Ukraine Aktivhilfe München e.V. gibt es übrigens nicht erst seit einem Jahr. „Seit 1991 organisieren wir bereits Hilfstransporte und helfen vor Ort“, erklärte Gründer Peter Malter. „Seit 1994 existiert der Verein.“ Und zwar habe seine Familie Anfang der Neunziger ukrainische Kinder aus dem Gebiet um Tschernobyl für die Ferien aufgenommen. „Dann bin ich selbst zu Besuch hingefahren und habe mich in die wunderschöne Stadt Lemberg, also Lviv, verliebt, habe dort sehr viele Leute kennengelernt, auch Musiker und Literaten. Damit bekam ich viel von der ukrainischen Kultur mit. Man kann sagen: das Land hatte mich gepackt. Und später bin ich in die Ukrainehilfe automatisch hineingerutscht.“

Die ersten Transporte gingen bis Kiew. Später hat der Verein auch Ferien für Kinder in den Karpaten organisiert, um die Kleinen nicht immer nur nach Deutschland zu holen. Und er hat Ukrainisch gelernt. „Das hat vieles erleichtert.“ Denn Bürokratie und Korruption seien die Hauptprobleme gewesen. „Da stand dann eben das Ultraschallgerät, das wir ein Jahr vorher geliefert hatten, unangeschlossen als Prestigeobjekt auf dem Schreibtisch des Chefarztes“, erinnerte er sich. „Und es gab eine Zeit, in der sehr viele SUV mit schwarzen Scheiben durch die engen Straßen von Lemberg gebrettert sind. Und die Polizei sah weg. 50 Kilometer weiter lebten die Menschen in Armut. Das hat uns sehr, seh frustriert.“

Treffpunkt am 13. Mai: Bertha-Kipfmüller-Straße

2011 wurden die Transporte weniger, „und wir wollten schon aufhören. Dann kam der Krieg.“ Dem Verein sei es wichtig, die Kontakte vor Ort zu nutzen, damit die Unterstützung auch wirklich dort ankommt, wo so hinsoll. „Wir sind in engem Kontakt mit Organisationen, die unsere Hilfsgüter in der Westukraine in Empfang nehmen und weiterbringen. Und uns auch Bescheid geben, wenn die Dinge vor Ort gelandet sind.“ Schließlich sollen die kleinen Leute unterstützt werden, die Flüchtlinge im eigenen Land, „das ist uns wichtig.“

Mit großzügiger Unterstützung der Aurelis kann der Hilfs-LKW in der Bertha-Kipfmüller-Straße in Neuaubing stehen und beladen werden. Von der Papinstraße und weiter der Ria-Burkei-Straße kommend führt der Weg genau auf die Bertha-Kipfmüller-Straße, dann rund 200 Meter nach rechts. „Es ist etwas versteckt, aber doch zu finden“, so Malter. „Ein ganz herzliches Dankeschön schon jetzt an alle Spender und Helfer!“