„Das Beste kommt aus dem Westen“, eröffnete Sebastian Kriesel die Bürgerversammlung in der letzten Woche. „Natürlich! Der Westen und wir alle sind schon was Besonderes“, meinte er an die über 400 Bürger gerichtet, die zur Bürgerversammlung gekommen waren und neugierig auf die jüngsten Entwicklungen und den Dialog mir Stadtverwaltung und Bezirksausschuss (BA) waren.
Was war, was kommt?
Sebastian Kriesel als BA-Vorsitzender fasste zusammen, was sich in der letzten Zeit getan hatte und was in der nächsten Zeit zu erwarten ist: zum Beispiel ein Kulturzentrum am Westkreuz im Bürgersaal („Der Namenswettbewerb läuft gerade noch.“), leider nichts Dergleichen für Lochhausen, die Außenstelle des NS-Doku-Zentrums an der Ehrenbürgstraße („Danke an die Künstlerkolonie, die das Areal so wunderbar erhalten haben.“), die U-Bahn vor der Tür („Das wird noch lange dauert. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.“)
Wo bleibt das gute Willkommensambiente für Aubing?
Er ging auf die mgs mit dem Stadtteilmanagement ein („Ein guter Kooperationspartner, auch wenn wir alle nicht immer glücklich damit sind, wie lange so manches dauert.“) und auf die missliche Lage beim S-Bahnhof Aubing („Die fehlende Barrierefreiheit ist ein großes Problem. Das passt einfach nicht in die heutige Zeit. Wir brauchen einen schönen Platz und ein freundliches Entrée für unser Aubing", sagte er und erntete sehr viel Beifall dafür.)
Verkehrsprobleme des Randbezirks
Überhaupt sollte der Verkehr merkbar an Leistungsfähigkeit zulegen, so Sebastian Kreisel und erklärte die Notwendigkeit für eine leistungsfähige S-Bahn, „damit wir endlich in der Neuzeit ankommen.“ Dazu gehöre auch der Ausbau der A99 und des Allacher und Aubinger Tunnels.
„Wir brauchen dafür kluge Konzepte“, und keine Konkurrenz zwischen Landschaftspark Freiham und Autobahn. Außerdem forderte er die Wiedereinführung der Express-Buslinien, überhaupt mehr Busse. Denn: „Die S-Bahnen sind schon voll, wenn sie hier ankommen.“
Schönster Stadtbezirk ever
Man sei hier Außenrandstadtbezirk. „Durch unser Stadtbezirk fahren alle, die vom Umland nach München und zurückwollen. Fragen nach dem Umgang mit Parkdruck, Ausbau der Radwege und des öffentlichen Nahverkehrs sind für uns lebenswichtig.“
Bei aller Schieflage in manchen Themen – „wir leben in einem wunderschönen Stadtbezirk mit einem großen Gemeinschaftsgefühl, viel Grün und Freiflächen und einer lebendigen Vereinskultur. Ich bin dankbar und froh, dass ich hier leben und wirken kann“, schloss Sebastian Kriesel seinen Vortrag.
Bürgeranträge
Zwar war die Bürgerversammlung mit über 400 Zuschauern sehr gut besucht, dennoch blieb die Antragsflut aus. Nur 25 Anträge und Anfragen wurden gestellt. Hier ein kleiner Überblick über die angenommenen Anträge: Forderung nach mehr Ganztagsbetreuung in Lochhausen mit Doppelnutzung der Räume in der Grundschule und möglicherweise einer Ganztagsschule Zukunft des Arbeiterwohnheims an der Pretzfelder Straße Realisierung eines Flüchtlingsheims in Lochhausen und Zukunft des dortigen Pferdehofs Forderung nach einer hybriden Bürgerversammlung für mehr Bürgerbeteiligung in Zukunft Vermüllung an Wertstoffinseln Verbot für Wohnanhänger-Parken in der Kastelburgstraße Verbannung der E-Scooter aus der gesamten Stadt
Und noch einmal der Bahnhof Aubing
Die Barrierefreiheit am Aubinger Bahnhof war ebenso Inhalt von gleich zwei Anträge. Sie forderten eine Rampe. Stefanie Wolf vom Mobilitätsreferat erklärte das Vorgehen der Stadt. „Das Baureferat ist schon auf die Bahn zugegangen. Daraufhin hat uns die Bahn erklärt, warum die Rampe nicht gebaut werden kann.“
Begründet sei dies mit Sicherheitsaspekten und dem kommenden Umbau des Bahnhalts in den nächsten Jahren. „Leider hat der Stadtrat vor Jahren den barrierefreien Ausbau abgelehnt“, erklärte sie weiter, „damals aus ästhetischen Gründen. Das hätte eine gute Vorwegmaßnahmen sein können. Leider ist das verpasst worden. Nun müssen wir mit der Situation auskommen, bis der Ausbau abgeschlossen ist.“