Morgens 6.30 Uhr am Campus beginnen die ehrenamtlichen Frühstücksheinzelmännchen am Campus mit den Vorbereitungen zum Frühstück. Buffet vorbereiten, Teller rausstellen, Saft einschenken, Obst schneiden, Käse und Wurst mit Förmchen ausstechen, Brot toasten – damit alles fertig ist, wenn die ersten Schüler um 7 Uhr zum Frühstücken kommen. Mittwochs und freitags ist Nutella-Tag, da ist der Run aufs Buffet am größten.
„Wir sind für die Kinder da und schauen, dass alles passt“, so Johanna Mitterer, Ehrenamtliche der ersten Stunde sozusagen. Sie begann ihr Ehrenamt vor fünf Jahren. „Es macht uns allen viel Spaß. Die Kinder sind nett, nur muss man einige von ihnen ab Viertel vor Acht langsam zur Tür rausschieben, damit sie pünktlich im Unterricht sind.“
Reicht für alle Schüler
Es können alle knapp 400 Schüler kommen. „Es muss sich keiner anmelden“, erklärte Schulleiterin Eva Wobido. „Wir kalkulieren für zwei Wochen im Voraus und können auch einfrieren, so dass wir auf einen Ansturm vorbereitet sind“, meinte sie lachend. „Es gibt Tendenzen, wann wie viele kommen. Danach richten wir uns.“
Regeln gibt es natürlich auch. Die Kinder können essen, so viel sie wollen und dürfen sich auch gern Pausenbrote in ihrem Brotzeitboxen mitnehmen. „Nur außerhalb der Mensa auf den Gängen darf nicht gegessen werden“, ergänzte sie.
Von kleiner Idee zum Deutschlanderfolg
Möglich macht das Schulfrühstück der von Uschi Glas schon 2009 gegründete Verein brotZeit e.V. Sie sei berührt gewesen von der Tatsache, dass nach Erhebungen der Stadt in München rund 5.000 Kinder hungrig in die Schule kommen. Mit der Gründung von brotZeit e.V. wollte sie etwas tun. Und nun 15 Jahre später profitieren in München ungefähr 11.000 Grundschüler von dem kostenlosen Frühstück. Damit nicht genug, die Initiative ist inzwischen überall in Deutschland unterwegs.
Die Umsetzung erfolgt in den Schulen immer durch ehrenamtliche Senioren, auch das ist Teil vom brotZeit e.V.-Konzept. Um die Anmeldung bei den Behörden, den verpflichtenden Gesundheitscheck usw. kümmert sich der Verein. „Und wir werden jedes Jahr ins Seehaus zu einem Dankeschön-Essen eingeladen. Das ist eine echte Wertschätzung unserer Arbeit“, meinte Johanna Mitterer.
Frühstück auch am Ravensburger Ring
Zum Freihamer Team gehören zehn Ehrenamtliche. „Wir teilen uns über die Tage auf und kommen damit gut zurecht. Wir suchen momentan keinen.“ An der Grundschule am Ravensburger Ring dagegen besteht das Frühstücks aus vier Leuten, die sich gern ein wenig Unterstützung wünschen.
Aber auch die mit Frühstück gut versorgten Freihamer haben Wünsche. „Das Frühstück ist toll“, so Schulleiterin Eva Wobido. „Wir hätten nur gern Verbesserungen an der Einrichtung. Die Stühle und Tische klappern und sind einfach wenig gemütlich. Es wäre schön, wenn wir Sitzgruppen hätten, wo die Kinder in aller Ruhe und Gemütlichkeit essen können“, meinte sie weiter. Gerade wenn die Kinder ihren ganzen Tag in der Schule verbringen.
Aber das muss die Schule mit der Stadt klären. Interessenten, die gern beim Schulfrühstück mithelfen möchten, können sich am besten bei brotZeit e.V. (https://www.brotzeitfuerkinder.com/) melden, um Infos und Formalien zu erfragen.