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Sechs für Freiham: Elvira Auer, Ulrich Gebert, Lea Geerkens, Helena Eichlinger, Nikolai Gümbel und Julian Momboisse aka Bonnie Ton (v.l.)

Freiham Future – Kultur im Viertel

Freiham wächst, das lässt sich auch künstlerisch ausdrücken. So geschehen bei „Freiham Future“ während der letzten Monate. Die „Public Art München“ zeigt in ihrer „Annuale 2024“ unter dem Titel „Freiham Future“ insgesamt sechs Kunstprojekte und Events.

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Kerstin Jost

Die „Public Art München“ widmet ihre „Annuale 2024“ dem Neubaugebiet Freiham - Europas größter Baustelle. Gleich acht Künstler bekamen die Gelegenheit, dem Neubauprojekt einen künstlerischen Aspekt zu verleihen.

„Public Art München“ ist Teil von Kunst-am-Bau, im Rahmen dessen München seit 2009 jährlich 1,5 Prozent der Bauinvestitionskosten in Kunst steckt. Im Münchner Westen zeugen übrigens weitere Kunstwerke von der Mega-Kulturförderung Münchens: der „Wolkentunnel“ am Bahnhof Pasing oder auch der Brunnen von Jeppe Hein zwischen den Pasing Arcaden.

Und in Freiham?

Hier sind in diesem Jahr temporäre Kunstprojekte mit jeweils ganz unterschiedlichen Perspektiven und künstlerischen Standortbestimmungen entstanden und einige der Arbeiten können derzeit an unterschiedlichen Standorten in Freiham entdeckt werden.

Das sind die Künstler:

Ulrich Gebert, Framing Freiham, 2024, © Foto: Ulrich Gebert

Ulrich Gebert: hat sich mit seinem partizipativen Projekt „Framing Freiham“ zeigt mit Schwarzweißfotografien Bewohner und Situationen in Freiham. Dafür holte er sich ambitionierte Erwachsene und Jugendliche für Workshopnagebote während des Sommers. Gemeinsam wurde fotografiert, entwickelt und diskutiert.

Bonnie Ton, Schabernack und nicht zu knapp, 2024 © Foto: Julian Momboisse

Julian Momboisse aka Bonnie Ton: brachte Elli Kauts Pumuckl ins Freihamer „Pumuckl-Viertel“ rund um die Gustl-Bayrhammer-Grundschule. Mit „Schabernack und nicht zu knapp" lässt sie verschiedene Skulpturen des Pumuckls auftauchen.

Vanessa Hafenbrädl/Mattias Stadler, Freiham Future Lightwalk, 2024, © Foto: Yorck Dertinger

Vanessa Hafenbrädl & Matthias Stadler: luden zum FREIHAM FUTURE LIGHTWALK ein. Sie zeigten während zwei Abendspaziergänge Freiham in sprichwörtlich neuem Licht und sagten dazu: „Wenn Sie mal frei ham, kommen Sie doch mit nach Freiham. Das liegt nicht im Norden Münchens, sondern im wilden Westen der Stadt. Wir bauen eine neue Stadt! 5.000 sind schon dort, sind frei, kein Auto mehr, keine Parkplätze, ein einsam-romantisches Eiscafé vor der Tür, Cheerleading- Shows & Rugby. 30.000 werden`s – irgendwann!“

Elvira Auer, Unterwegs auf der Via spinosissima - der Alte Freihamer Weg, 2024 © Foto: Elvira Auer

Elvira Auer: erinnert an eine jahrhundertealte Wegeverbindung, die der Großbaustelle Freiham zum Opfer fiel und holt die ehemals dort wachsenden Wildrosen der Sorte Rosa spinosissima zurück. Mit dem Projekt „Unterwegs auf der Via spinosissima - Der alte Freihamer Weg“ werden entlang der vergangenen Wegeverbindung Tafeln die Hintergründe der so entstandenen „Via spinosissima“, deren Dornen auch für die Herausforderungen von Verlust und Neuanfang stehen, erläutert.

Lea Geerkens und Helena Eichlinger, Kaleidoskop, 2024 © Foto: Pablo Lauf

Lea Geerkens und Helena Eichlinger: Schufen das „Kaleidoskop“ – eine Pyramidenskulptur zum Verweilen und Austauschen mitten im Zentrum Freihams für spielerisch-performative Treffen, Freiluftkino und Kochaktionen. Begleitet wurden die Events von zwei Kameras. Daraus entstand eine Doku, die von der Veränderung des Viertels zeugt.

Nikolai Gümbel: bot ein Filmprojekt für Kinder und Jugendliche aus Freiham. Inhalt war die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Gestern und dem Morgen. Ausgangspunkt dafür waren archäologische Ausgrabungen, die im Vorfeld der Bauarbeiten in Freiham durchgeführt wurden.