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Der Autor Peter Malter bei seinem Vortrag im ASZ Aubing.

Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit

Vor 31 Jahren wurde im Münchner Westen das Aubinger Archiv e.V. gegründet. Seit dieser Zeit hat der gemeinnützige Verein nicht nur historische Dokumente und Fotografien gesammelt und einige größere Ausstellungen organisiert, sondern auch über 50 Veröffentlichungen herausgegeben.

Martina Krämer

Die neueste Veröffentlichung des Aubinger Archivs heißt „Sozialdemokraten in Aubing-Neuaubing – Materialien zur Geschichte der Sozialdemokraten – von den Anfängen bis zum Verbot 1933 und der Wiederbeginn 1946“.

Mit diesem Buch erinnert das Archiv an den für Aubing bedeutenden Teil seiner Ortsgeschichte in Form einer Materialsammlung zur Geschichte der Sozialdemokraten in Aubing von ihren Anfängen bis zur Wiedergründung des Ortsvereins 1946.

Zum Vortrag stellte das Archiv umfangreiche Informationen zur Verfügung.

## Aus der „blauen Serie“ des Vereins

Der 1. Vorsitzende des Vereins, Egbert Scherello, freut sich, dass der Bezirksausschuss 22, Aubing-Lochhausen-Langwied, die Veröffentlichung finanziell unterstützt hat.

Archivmitglied und stellvertretender Vorsitzender, Peter Malter, hat auf 196 Seiten Materialien zur Geschichte der Sozialdemokraten in Aubing und Neuaubing zusammengetragen.

Die Neuerscheinung wurde in der sogenannten „Blauen Serie“ des Vereins herausgegeben. Für den Verfasser ist die Dokumentation zu den Anfängen der sozialdemokratischen Bewegung in Aubing und Neuaubing ein Versuch, den damals Handelnden so weit wie möglich ein Gesicht zu geben und sie nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

## Aubing in Zeiten der Industrialisierung

Mit der Inbetriebnahme der V. Centralwerkstätte der königlich bayerischen Staatseisenbahn in Aubing am 1. Oktober 1906 begann für die Gemeinde Aubing ein großer Umbruch. Innerhalb von zwei Jahren kamen fast 300 Arbeiter mit ihren Familien nach Aubing. Sie brachten ein ganz anderes Milieu mit als das, was man im Dorf bisher kannte.

Unter den neuen Mitbürgern waren viele gut ausgebildete Arbeiter, die sich in die Gemeindearbeit einbrachten und die ab 1919 mit zunächst zwei Gemeinderäten von den Mehrheitssozialdemokraten und drei von den Unabhängigen Sozialdemokraten im Aubinger Gemeinderat vertreten waren, so Peter Malter in seinem Vorwort.

## Veröffentlichungen des Archivs

Die vom Aubinger Archiv seit über 30 Jahren herausgegebenen Publikationen beschäftigen sich in der Regel mit Vergangenem aus dem 22. Stadtbezirk und können jederzeit über die Homepage gekauft werden. Sehr empfehlenswert ist unter anderem die 190 Seiten umfassende Dokumentation „Vom Dorf zum Stadtbezirk“ zur gleichnamigen, viel gelobten, großen Ausstellung des Archivvereins, die im Jahr 2010 erschienen ist.

Anlass dafür war die 1000-Jahrfeier zur erstmaligen Nennung Aubings in einer Urkunde. Eine weitere sehr gefragte Veröffentlichung ist das historische Aubinger Häuserbuch. Hier hat Archivmitglied Josef Feneberg in jahrelanger akribischer Arbeit die Eigentümer der einzelnen Grundstücke und Häuser in Aubing rückschreitend bis ins 16. Jahrhundert ermittelt und zusammengetragen.

Ehrung beim Aubinger Archiv: Die Gründungsmitglieder, die vor 31 Jahren das Aubinger Archiv ins Leben gerufen haben: Martina Krämer, Anton Fürst, Peter Malter, Peter Naßl, Manfred Melzl, Marie-Luise Knipfer-Seemüller (v.l.). Für ihre 23-jährige Tätigkeit wurde auch Kassiererin Angela Günter (r.) mit einer Urkunde gedankt. Egbert Scherello (2.v.r.) übernahm die Ehrungen. © Uschi Scherello