Die Spannung steigt: noch im Frühjahr möchte das Bergson Kunstkraftwerk seine Tore öffnen. „Wir starten im April mit Gastro und Musik, dann haben wir eine ganz Reihe an Eröffnungen“, erklärte Maximilian Maier, Director of Programming & Public Relations. Dazu werde auch die Bildende Kunst gehören.
Ein kleiner Vorgeschmack aufs Kommende lässt sich schon mal im Pop-Up-Store am Münchner Marienplatz erhaschen. Die dortige ehemals Münzinger-Location am Rathauseck bringt die Atmosphäre bei Cappuccino oder Prosecco zu Livemusic, Podiumsdiskussionen und zu den laufenden Ausstellungen schon mal gut rüber.
Gleich noch Bildung hinterher
Ungefähr so stellt man sich das Bergson dann auch in Aubing vor – nur in groß. Das Pop-Up am Marienplatz bleibe übrigens bis auf Weiteres bestehen, erklärte Benedikt Müller. Er ist der Neue für die Bildende Kunst, nachdem sich die Pulpo-Gallery aus Murnau im November als Mitspieler für Kunst und Galerie zurückgezogen hatte.
Müller trägt den Titel: Director of Academy and Visual Arts. Neben allem, was mit der Bildenden Kunst zu tun hat, wird er sich auch um die Bildung im ganz weit gefassten Rahmen kümmern: um Podiumsdiskussionen und den dazugehörigen Themenstrecken.
Die gerade laufende Ausstellung am Marienplatz heißt „Vom Wesen der Erde“, stellt die Ansichten von und über die Natur des 81jährigen Benediktbeuern Erwin Wiegerling und der 27jährigen Münchnerin Julie von Kezel gegenüber und zeigt die ganz große Bandbreite von Visual Arts/Gaming Effects, 3-D-Druckkunst, Malerei auch mit Naturprodukten, Graphik bis zu Collagen und Installationen.
Das kommt: viel Platz für die Kunst
„Wir haben uns viel Gedanken gemacht, wie wir die Vielfalt hier im Pop-Up-Store präsentieren können“, erklärte Müller das gemeinsame Herangehen mit dem Kurator Alexander Timtschenko. „Im Pop-Up-Store bespielen wir 400 Quadratmeter, im Bergson werden es dann 2.000 Quadratmeter sein.“ Hier habe man die Gelegenheit für einen Preview, einen kleinen Fingerzeig auf alles, was dann dort, im Bergson, entstehen soll.
Der studierte Betriebswirt mit Erfahrung in der internationalen Auktions- und Kunstbranche hat sich drei Säulen für die kommende Ausstellungskultur im Bergson vorgenommen. „Wir werden eine kommerzielle Galerie betreiben“, so Müller weiter. Nämlich auf zwei Etagen im Neubau, darüber steht eine Fläche für private Sammlungen zur Verfügung. In den Silos unterm Dachrestaurant finden zudem aktuelle Ausstellungen statt.
… und überhaupt für alles
Die Planungen dafür reichen bereits bis Mitte 2025. „Wenn man sich die drei Flächen im Bergson vorstellt und sich überlegt, dass die Ausstellungen ungefähr ein halbes Jahr hängen sollen, dann ist ein Jahr schnell weg“, meinte er.
Bereits fertig konzipiert seien auch die ersten Themen im Bereich Academy. „Wir planen einen Themenabend mit Diskussion und Begleitprogramm zum Nahen Osten und einen Talk zu Wirtschaft in Bayern.“ Beim Thema „Kunstsammeln“ kämen seine eigenen Erfahrungen ins Spiel. Bleibt noch Nummer vier: „Frauen, die Deutschland prägen“.
Die bisher recht eng am Mainstream angelehnten Themen könnten sich in Zukunft durchaus auch aufweiten, konnte sich Müller vorstellen. Trotz Zeitplan und gebuchten Kapazitäten wolle das Bergson flexibel reagieren können, so Müller. „Event, Musik, Kunst und Gastro werden eng zusammenspielen. Alles miteinander soll ein ausgewogenes Programm für die insgesamt 20.000 Quadratmeter ergeben. Wie jede Abteilung dann zum Zuge kommt, wird sich zeigen.“