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Aubinger Gedenken

Am 9. November gedenkt die Stadt München alljährlich ihrer jüdischen Bürgerinnen und Bürger, die in der Pogromnacht 1938 und in den darauffolgenden Jahren entrechtet, verfolgt, deportiert, in den Suizid getrieben oder ermordet wurden. Auch der Aubinger Bezirksausschuss veranstaltet eine Gedenkveranstaltung, um an die Geschehnisse von vor 85 Jahren zu erinnern. Diese findet am Freitag, den 10. November, um 17 Uhr vor dem Eingang der Förderstätte des Vereins „Helfende Hände e.V.“ an der Reichenaustraße 2 statt.

MK

Jedes Jahr gedenkt ganz Deutschland, aber auch die Landeshauptstadt München, am 9. November ihrer jüdischen Bürger, die in der Pogromnacht 1938 und in den darauffolgenden Jahren entrechtet, verfolgt, deportiert, in den Suizid getrieben oder ermordet wurden. Erst 40 Jahre nach diesen Taten, am 10. November 1978, gedachte Helmut Schmidt als erster Bundeskanzler öffentlich der Geschehnisse während der Reichspogromnacht.

85. Jahrestag der Pogrome

Im 22. Stadtbezirk wird seit einigen Jahren ebenfalls öffentlich mit einer Veranstaltung an die Gräueltaten gegen die jüdische Bevölkerung im Dritten Reich gedacht, insbesondere auch derer, die im Münchner Westen lebten. Zum diesjährigen 85. Jahrestag der Pogrome 1938, der unter dem Titel „Münchnerinnen und Münchner gedenken ihrer verfolgten jüdischen Nachbarn 2023“ steht, lädt der Bezirksausschuss (BA) 22, Aubing-Lochhausen-Langwied, am Freitag, 10. November, um 17 Uhr zu seiner Gedenkveranstaltung vor dem Eingang der Förderstätte des Vereins „Helfende Hände e.V.“ an der Reichenaustraße 2 ein.

„Als Ort des Gedenkens wurde bewusst die Einrichtung „Helfende Hände“ gewählt. Dort werden Menschen mit schweren Mehrfachbehinderungen, die in der Zeit des Nationalsozialismus als „lebensunwert“ galten, betreut und gefördert“, steht in der Einladung des Bezirksausschusses.

Die Gedenkstunde startet nach der Begrüßung mit einer Einleitung von BA-Vorsitzenden Sebastian Kriesel. Ihm schließt sich Beate Bettenhausen, die stellvertretende Vorsitzende im Vorstand der Förderstätten „Helfende Hände e.V.“, an.

Eine Gedenkfeier für alle Bürger

Gelesen wird aus den Lebensgeschichten von Euthanasieopfern und der Deportation aus der Pflegeanstalt Eglfing-Haar in die Tötungsanstalt Hartheim. Auch aus den Biografien von Stadtteilbewohnern, wie z.B. der Aubinger Fabrikantenfamilie Bloch werden Auszüge gelesen.

Danach werden die Namen und Kurzbiografien jüdischer Verfolgter und Ermordeter, die nach der „Schutzhaftaktion“ im Konzentrationslager Dachau ermordet wurden, sowie jüdische Münchner, die sich in den Tagen des Novemberpogroms das Leben nahmen, genannt. Die Namen lesen BA-Mitgliedern vor.

Das Ensemble vom Klaus-Ammann-Orchester begleitet die Veranstaltung unter freiem Himmel musikalisch.

Der BA freut sich auf eine würdige Feierstunde und den anschließenden offenen Dialog mit den Bürgern. Sebastian Kriesel dazu: „Wir wünschen uns wieder viele Bürger, die mit uns gemeinsam das Andenken der jüdischen Mitbürger wahren und an unserer Gedenkfeier teilnehmen.“