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Ins Gespräch kommen und gleich dazu noch Deutsch lernen – so funktionieren die „Mama lernt deutsch“ – Gruppen

+++ Gemeinsam geht’s leichter +++

Wenn am 13. Mai die zweite Aubinger Ehrenamtsmesse stattfindet, steht unter anderen auch die münchenweite „Mama lernt deutsch“ -Organisation am Start, macht auf sich aufmerksam und wirbt um neue Ehrenamtliche. Worum geht es? Klar, ums Deutschlernen und darüber hinaus um Austausch, Gemeinschaft und Freundschaften. So wie eigentlich immer beim Ehrenamt.

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„Wir helfen jungen Frauen, deutsch zu lernen“, erklärt Riki Überreiter ihre Initiative „Mama lernt deutsch“. Noch während ihrer Tätigkeit als Verantwortliche für bürgerschaftliches Engagement im Sozialreferat der Stadt München hatte sie die Lücke gesehen, in die besonders junge Frauen fielen. „Generell ist das Ehrenamt in München sehr breit gefächert und vielen Hilfsbedürftigen wird auf ganz unterschiedliche Weise geholfen. Aber speziell diese jungen Mütter bleiben vielfach doch auf der Strecke, einfach weil sie sehr in der Familie eingespannt sind und aufgrund der Traditionen selten den Familienverband verlassen, um selbst zu lernen oder sich weiterzubilden“, erklärt sie und verweist auf inzwischen 15 Jahre Erfahrung mit diesen speziellen Deutschlerngruppen.

Sechs aus rund 150: so viele Ehrenamtliche gibt es münchenweit, die sich bei „Mama lernt deutsch“ engagieren.

In der gesamten Zeit seien locker über 400 Frauen in die Gruppen gekommen. „Und eben eröffnen wir unsere 30. Gruppe am Harthof.“ Rechnet man rund fünf Ehrenamtliche pro Gruppe, dann kommt leicht ein 150köpfiges Helferteam zusammen. „Manche bleiben lange, wie auch manche Mütter sehr lange bleiben. Das liegt an der Atmosphäre, wir bemühen uns um Herzlichkeit. Wir wollen jede sehen – jede Helferin und jede Deutschlernende.“

Neue Ehrenamtliche werden immer gesucht

Wie gut das gelingt, zeigt die 180seitige Broschüre „Mama kocht“ mit unzähligen Rezepten aus der ganzen Welt, die im Januar schon zum zweiten Mal aufgelegt wurde. „Ein echtes Gemeinschaftswerk! Die Rezepte stammen alle aus dem ganz persönlichen Fundus der jungen Frauen, aus ihren Familien, sind überliefert. Da hängt viel Herz drin, das merkt man jedem Gericht an.“

Die Gruppen treffen sich einmal in der Woche für zwei Stunden.

Die Deutsch-Treffen finden einmal in der Woche für zwei Stunden statt. „Der Ablauf ist immer der gleiche: Frühstücken, ins Ratschen kommen, sich über Geschehenes austauschen, manchmal auch bei Problemen helfen, vielleicht mal ein Lernspiel machen – alles auf Deutsch natürlich - und schon ist die Zeit wieder vorbei.“ Kinder seien übrigens immer willkommen und würden betreut. „Auch dafür brauchen wir ehrenamtliche Helfer.“ Die Interessenten, „bitte nur Frauen!“, brauchen keine besondere Voraussetzungen. Es genügt der sichere Umgang mit der deutschen Sprache und Offenheit und Neugier auf andere Kulturkreise. Überreiter: „Es macht Spaß, andere auf ihrem Lernweg zu begleiten. Und auch wir lernen immer viel dazu. Wir freuen uns über neue Leute.“

Das gemeinsame Kochbuch mit Rezepten aus aller Welt gibt es auch auf der Ehrenamtsmesse.

Neugierig auf ein Ehrenamt? Infos gibt’s zum Beispiel auf der Ehrenamtsmesse mit rund 15 Ausstellern am 13. Mai zwischen 10 und 14 Uhr in der Neuaubinger Adventskirche.