Sehr viele Pasingerinnen und Pasinger verwmissen den Brunnen am Pasinger Marienplatz. Viele Jahrzehnten stand dieser Brunnen – eher unauffällig – an der Süd-West-Seite des Pasinger Marienplatzes. Die Figur wurde 1921/1922 von dem Künstler Peterson Arwed geschaffen. Von diesem Künstler stammt übrigens auch die Steinfigur des sogenannten „Brezenbubs“ am Gebäude an der Ecke Bäcker-, Landsberger Straße. Sie erinnert an die früher in diesem Haus niedergelassene Bäckerei Zauser. Im Zuge des Abbruchs der „Pappschachtel“, der Behelfsbauten am Pasinger Marienplatz und des Neubaus wurde nun der Marienbrunnen abgebaut, restauriert und während der Bauphase eingelagert. Es war Teil der Anforderungen an die Wettbewerbsarchitekten bei der Neuplanung des Gebäudes diesen Marienbrunnen wieder an seinem ursprünglichen Ort zu errichten. Dieser Marienbrunnen steht unter Denkmalschutz, ist Teil der Geschichte Pasings und trägt zur positiven optischen Bereicherung des Marienplatzes bei.
Der Neubau ist schon lange fertiggestellt und das Baureferat würde den Brunnen gerne wiedererrichten.
Nun hat sich die Problematik ergeben, dass der Brunnen sich jetzt auf Privatgrund befindet. Der Eigentümer bzw. der Investor knüpft die Erlaubnis der Aufstellung an verschiedene Bedingungen. Dieses Verhalten wird vom Bezirksausschuss ausdrücklich abgelehnt. Eine Bedingung ist beispielsweise, auf der Nordseite des Gebäudes eine weitere Freischankfläche des Lokals „Osteria“ zu erlauben. Angeblich verhindert der Bezirksausschuss dies. Nun kann der Bezirksausschuss ohne einen Antrag des Betreibers/der Betreiberin keine Empfehlung – entscheiden kann er dies sowieso nicht – aussprechen. Dazu müsste ein Antrag gestellt werden und mit der angrenzenden Grundstückseigentümerin eine Vereinbarung getroffen werden. Da müssen auch die Anwohnerinteressen was Lärmschutz oder Nichtraucherschutz betrifft, berücksichtigt werden.
Insgesamt ist dies ein äußerst unerfreulicher Vorgang. Es geht nicht an, dass der Investor verhindert, was von Anfang an eine Auflage für den Neubau (im Rahmen des Wettbewerbs) war. Der Bezirksausschuss hat nun mit dem Baureferat folgendes Vorgehen vereinbart: Grundsätzlich erwarten Bezirksausschuss und Baureferat, dass sich der Investor an die Vereinbarung hält. Sollte er sich weiterhin verweigern, wird das Baureferat diesen Brunnen auf öffentlichen Grund (das ist ca. ein Meter) errichten. Außerdem fordert der Bezirksausschuss von der Landeshauptstadt München, das Vorgehen bzw. Verhalten → Missachtung des Denkmalschutzes durch den Investor juristisch zu prüfen.
– Ein Gastbeitrag von Maria Osterhuber-Völkl / Pasinger Mariensäule e.V.