Ohne Protokoll und große Bühne kam Bürgermeisterin Verena Dietl zum Kurzbesuch nach Pasing. In der Pfarrei Maria Schutz informierte sie sich über das soziale Engagement der kirchlichen Einrichtungen und über die Rolle der Pfarrei als Gastgeber der Münchner Tafel auf dem Kirchplatz. „Mich hat Pfarrer Alois Emsländer schon vor einigen Monaten eingeladen. Ich freue mich, dass es heute mit einem Besuch geklappt hat“, meinte sie.
Warum es zur Einladung kam, erläuterte Pfarrer Emsländer: „Ich habe die Thematiken des Münchner Westens an sie herangetragen. Es geht um die soziale Not, die sich in so vielen Bereichen zeigt und mal offensichtlich ist und mal im Verborgenen zu erahnen ist. Die Caritas und vor allem die Ehrenamtlichen leisten dabei Unglaubliches.“
Stelle „Sozialraummanager“ ab Januar in der Pfarrei
Um dieser objektiven wie subjektiv empfundenen Not besser zu begegnen und die Hilfe-Vernetzung zu fördern und stärken, plant die Pfarrei Maria Schutz ab Januar die Ausschreibung einer neuen Stelle: eines sogenannten Sozialraummanagers - quasi als doppeltes Netz des Auffangens und Kümmerns.
„Wir stellen uns vor, dass dieser Sozialraummanager besonders um den Pasinger Bahnhof herum für Angebote sorgen könnte“, so Pfarrer Emsländer weiter. Essensausgabe, Unterkünfte organisieren, Ansprechpartner sein – das sollten die Schwerpunkte werden. „Wir sind dankbar für Frau Dietls Interesse.“ Ein Besuch, wenn auch nur ein kurzer, werfe ein Licht auf die Arbeit. „Wir werden gesehen. Das ist für uns eine große Motivation.“

Blick auf die Münchner Tafel
Beachtung fand auch die Rolle der Pfarrei als Gastgeber der Münchner Tafel, als einer von 32 Ausgabestandorten im gesamten Stadtgebiet. Evelyn Schaflitzl von der Tafel begrüßte die Bürgermeisterin und erklärte das Zahlensystem, das als Struktur für die Lebensmittelausgabe dient.
„Das größte Kompliment ist für uns, wenn Leute vorbeikommen, die denken, wir seien ein Wochenmarkt“, sagte Schaflitzl. „Das zeigt doch, dass die Atmosphäre freundlich und ansprechend ist. Genau das ist unser Anspruch: Wertschätzung und menschliches Miteinander.“
„Danke auch an Sie für Ihre tolle Arbeit“, so Dietl. „Die Tafel ist für unsere Zivilgesellschaft überaus wichtig. Es ist gut, dass so viele Menschen sie ehrenamtlich mittragen. Und es ist wichtig, dass mitten in unserer Gesellschaft Räume dafür zur Verfügung stehen“, meinte sie mit Blick auf Maria Schutz. „Es ist der Kitt unserer Gesellschaft, sich füreinander einzusetzen und zusammenzuhalten.“
