Wie wichtig öffentlich zugängliche Defibrillatoren sind, zeigen die Zahlen von Großveranstaltungen und aus den Fußballstadien. „Es vergeht wirklich kaum ein Spiel, in dem wir keine Defibrillatoren einsetzen“, meinte Kilian May vom BRK Pasing. „Es ist einfach wichtig, dass wir München möglichst flächendeckend mit den AEDs ausstatten, dass jeder Zugriff hat, aber eben auch dass man sich traut, diese zu gebrauchen.“ Diese Idee war der Start des Projekts „Kampf dem Herztod“, das jetzt im Münchner Westen gestartet ist und nach und nach über München ausgedehnt werden soll.

Die „Automatisierten Externen Defibrillatoren“ (AED) kosten natürlich einiges an Anschaffungskosten. Über 1.000 Euro muss man für einen rechnen. Hinzukommen Strom- und Wartungskosten. Denn mit jeder Benutzung muss das innenliegende Behandlungsset erneuern. „Wir freuen uns sehr, dass wir Sponsoren gefunden haben, allen voran die Stadtsparkasse, die hier im Münchner Westen ihre Filialen ausstatten will.“
Die Retter vom BRK brauchen noch mehr Helfer
Jetzt gab es den Startschuss für das Projekt im Innenhof der Blutenburg, genauer wurde an der westlichen Begrenzung des Schlosshofes, in den Blendarkaden, ein AED-Gerät weithin sichtbar angebracht. Das BRK Pasing verdankt der Wirtsfamilie Mendel die Anschaffungskosten. Zur feierlichen Einweihung kamen Walter Mendel, Peter Zahlten von der Stadtsparkasse, das BRK Pasing und das aus Aubing, Lokalpolitiker aus dem BA 21 und 22, Bezirksrätin Barbara Kuhn und Pfarrer Alois Emslander von Maria Schutz mit seinem Segen. „Vergelt´s Gott für das Vorantreiben dieses Projektes“, meinte Alois Emslander an die Pasinger und auch an die Aubinger gerichtet, die die Projektidee ebenfalls weitertragen werden.

Kilian May vom BRK Pasing dankte allen Unterstützern und Spendern und versprach: „Wir kommen, warten die Geräte und führen gerne Schulungen durch. Bitte melden, wir kommen immer. Denn wenn wir nur ein Menschenleben mit den AEDs retten können, dann haben sich die gesamten Anschaffungen schon gelohnt.“ Und mit Blick an die Familie Mendl: „Wir als Retter brauchen eben auch Helfer. Vielen Dank für euer Engagement. Wir hoffen jetzt auf viele Nachahmer, die ebenfalls ein Gerät anschaffen wollen.“

Anwendung? Ganz einfach!
Am Rande der feierlichen Inbetriebnahme des ersten Defis gab es eine Mini-Schulung am Gerät. „Man kann wirklich nichts falsch machen“, meinte Carolin May. „Gerät öffnen, auf den Knopf drücken und die gesprochenen Anweisungen befolgen. Das ist wirklich einfach, alles wird erklärt und auch der Takt der Herzdruckmassage wird vorgezählt.“
Und wenn der Patient gar keinen Schock für die Herzwiederbelebung braucht? „Auch das erkennt das Gerät. Dann wird für die Herzdruckmassage eingezählt, aber eben kein Schock ausgelöst.“ Wichtig sei das Drücken des Knopfes, damit die Ansagen erfolgen können. „Keine Angst bitte vor dem Hinlangen!“
