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Ärger um Schulweg

Morgen heißt es auch für die Fünftklässler auf ihrem Weg in die weiterführenden Schulen: Obacht! Die Stadt gibt Fahrtkostenzuschüsse in die nächstgelegenen Schulen aus. Eltern aus der Aubing-Ost-Straße, deren Kinder künftig in Freiham zur Schule gehen werden, sollen leer ausgehen. Sie erhalten keinen Fahrkostenzuschuss für den Schulweg nach Freiham. Dazu hatte der Bezirksausschuss dazu drei Bürgeranliegen erhalten, in denen die betroffenen Eltern um dringende Unterstützung baten.

Martina Krämer

Seit der Eröffnung des Freiham-Schulcampus ist der Schulweg dorthin immer wieder Streitpunkt. Nun ergab sich für Eltern in der Aubing-Ost-Straße ein ganz besonderes Ärgernis.

Denn: der aktuelle Schulwegplan sieht vor, dass die Kinder von der Aubing-Ost-Straße kommend über die viel befahrene Altostraße und dann durch die Unterführung gehen sollen. Das Referat für städtische Mobilität hält diese Route für die kürzeste und auch für sicher. Die Eltern sind jedoch anderer Meinung. Sie halten den Weg über die nahegelegene Ampel, etwa 50 Meter entfernt, für deutlich sicherer – auch wenn er etwas länger ist.

17 Meter zur „Kostenfreiheit des Schulwegs"

Vor der Unterführung gibt es weder Ampeln noch Zebrastreifen, um die Straße sicher zu überqueren. Drei betroffene Elternpaare aus der Aubinger-Ost-Straße fragen sich, wie die Kinder beispielsweise morgens in der Rushhour die Straße passieren sollen, wenn ständig Autos durch die Unterführung fahren. Für sie ist das eine gefährliche Situation, der die Kinder täglich ausgesetzt sind.

Eigentlich gilt für Münchner Schüler: für die Jahrgangsstufen 5 bis 10 ist der Schulweg mit öffentlichen Verkehrsmitteln kostenfrei, wenn die Schule mehr als drei Kilometer entfernt ist. Der Weg in Aubing durch die Unterführung liegt jedoch knapp unter dieser Grenze. Laut Stadt fehlen den drei Eltern aus der Aubing-Ost-Straße 17 Meter zur Kostenfreiheit des Schulwegs. Ironischerweise wäre der bevorzugte Schulweg der Eltern über die Ampel sogar etwas mehr als drei Kilometer lang.

Laut Plan sollen die Kinder aus Aubing-Ost durch die enge Unterführung an der Limesstraße gehen, die nur einen sehr schmalen Gehweg bietet.

Kein Verständnis für die Situation

Mit Bürgeranliegen wandten sich die Eltern nun an den Bezirksausschuss 22 (BA). Darin wird hervorgehoben, dass bei einer Begehung im September vergangenen Jahres Verantwortliche der Stadt, der Polizei und des Bürgergremiums den Bereich rund um die Limes-Unterführung und die Altostraße als besonders gefährlich und unzumutbar eingestuft haben. Für die Eltern ist daher die Haltung der Stadt nicht nachvollziehbar. Sie vermuten, dass hier Kosten gespart werden sollen.

Die Lokalpolitik ist sich der gefährlichen Lage schon länger bewusst, ist aber an gesetzliche Vorgaben gebunden und kann nur begrenzt handeln. BA-Vorsitzender Sebastian Kriesel sagte in der Sitzung: „Die Schülerbeförderung in Bayern ist gesetzlich geregelt. Wir sind uns der problematischen Lage sehr wohl bewusst. Trotz vieler Bemühungen besteht das Problem jedoch weiterhin.“ Die betroffenen Familien wollen gegen den Bescheid vorgehen, auch wenn die Erfolgsaussichten gering sind.