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Ende fürs Lochhausener Kinderhaus?

Die Schließung der Sonnila-Kinderbetreuungseinrichtung in der Marianne-Hoppe-Straße 5 zum 30. Juni scheint unvermeidlich. Der Träger ist insolvent und die Stadt setzte die nötigen Zahlungen laut KiTa-Förderung aus. Vor den Pfingstferien wurde der Vorgang öffentlich.

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Es ist ein herber Schlag für 90 Lochhausener Familien. Vor den Pfingstferien wurde öffentlich, dass die KiTa „Sonnila“ an der Marianne-Hoppe-Straße 5 vor dem Aus steht. Die Gehälter der Mitarbeiter können nur noch in diesem Monat gezahlt werden. Wenn kein Wunder geschieht und die Stadt einen neuen Träger bringt, dann muss das Haus schließen.

Finanzschieflage seit Januar bekannt

Eigentlich können dort rund 120 Kinder im Alter von null bis elf Jahren betreut werden, d.h. Krippe-, Kindergarten- und die so wichtigen Hortplätze müssen gestrichen werden. Momentan werden hier (noch) 108 Kinder betreut.

Der jetzige Träger, der Verein Hilfe von Mensch zu Mensch e.V., hat für die Einrichtung schon im Januar Insolvenz angemeldet. „Das Verfahren wurde am 1. April eröffnet“, erklärte Christian Steininger von Engmann&Steininger, Bevollmächtigter des Insolvenzverwalters Dr. Hubert Ampferl. „Da schon hätte man tätig werden können.“

Stadt lehnte neuen Träger ab und zahlt nun nicht

Denn am Anfang habe die Lage durchaus gut ausgesehen. „Wir hatten auch einen neuen Träger für die Einrichtung gefunden. Den lehnte die Stadt aber ab mit dem Grund, dass sie selber ausschreiben wollte“, bestätigte er. Das ist „sehr ärgerlich“, weil ein lückenloser Übergang von einem Träger zum anderen und damit ein Weiterbestehen der KiTa in weite Ferne gerückt ist.

„Es geht nicht nur um den fehlenden neuen Träger“, erklärte er weiter. „Es besteht eine Nicht-Zahlung des RBS in einem hohen sechsstelligen Betrag.“ (RBS = Referat für Bildung und Sport) Die Kooperation mit der Einrichtungsleitung und dem Elternbeirat sei „enorm konstruktiv. Die Misslage hat wirklich keiner verdient. Ich kann für uns sprechen, dass wir bisher alles versucht haben, einen nahtlosen Übergang zu ermöglichen.“

Hoffen aufs Wunder …

Inzwischen sei die Bewerbungsfrist in der Stadt für einen neuen Träger abgelaufen. „Eigentlich warten wir stündlich drauf, dass das RBS einen neuen Träger benennt. Doch das Referat meldet sich nicht. Ich muss mich selbst zügeln, weil ich die Situation einfach unerträglich finde. Wir suchen mit Hochdruck an einer Lösung. Und das RBS ist auf Tauchstation.“

Auch Presseanfragen vertröstet das RBS im Moment, so dass keine Stellungnahme zu erfahren ist. Der Bezirksausschuss 22 (BA) ist übrigens auch gerade mal vor Pfingsten informiert worden. Barbara Götz-Schubach als Vorsitzende des Unterausschusses Soziales bestätigte: „Wir haben davon nichts geahnt.“ Sie habe sogleich Kontakt mit dem Leiter Neil Krupp aufgenommen und versicherte, die KiTa nach Kräften zu unterstützen.

… mit unsicherem Ausgang

Ein dringliches Schreiben des BA ging inzwischen an den Stadtschulrat Florian Kraus. Und auch der Elternbeirat wendete sich bereits an das RBS und forderte Informationen zum Sachstand noch vor den Pfingstferien – erfolglos.

„Es geht hier um 90 Familien, die sehr kurzfristig vor einer existenziellen Not stehen; nämlich dem Wegfall einer verlässlichen, qualitativ hochwertigen Betreuung ihrer Kinder“, betonte Elternbeiratsvorsitzende Laura Kascha in ihrem Schreiben und forderte einen kurzfristigen Fortbestand der Einrichtung und Transparenz.

„Die Situation ist schlimm für die Kinder und die Eltern“, meinte Christian Steininger abschließend. „Das Beste wäre der nahtlose Übergang, in dem die Kinder gar nicht spüren, dass es eine Veränderung gibt. Ich denke, dass die Erzieher sicher nicht lange erwerbslos sind. Beim heutigen Fachkräftemangel finden sie mit Sicherheit sofort eine neue Stellung, sind dann aber für das Lochhausener Haus nicht mehr verfügbar.“