Der erste Freihamer Realisierungsabschnitt ist wieder um ein großes Wohngefüge gewachsen. Schon Ende Dezember stellte die Münchner Wohnen Abschnitt 16 und 17 zwischen der Aubinger Allee und der H.-D.-Genscher-Straße mit insgesamt 461 Wohnungen im Wesentlichen fertig. Jetzt feierte die Wohnbaugesellschaft mit Architekten, Partnern und Planungsreferat das Fertigstellungsfest.
Quartiersentwicklung? Gelungen
Projektleiterin Julie Kleinke stellte das neu geschaffene Ensemble vor: „Wir haben zehn Einzelhäuser in vier Komplexen, die durch großzügige Entrées miteinander verbunden sind.“ „Sehr strukturiert“, lobte sie die Architekten und hob die besonderen Balkongeländer, die Farbwahl und die Dachterrassen hervor („mit Alpenblick!“).
Unter den Innenhöfen befinden sich die Untergeschosse mit Mobilitätsstationen und 100 Fahrradabstellplätze – damit wird der Gesamtkomplex dem Freihamer „Autoarm“-Modell gerecht. Die zweistöckige städtische KiTa soll im September eröffnet werden. Die Lebenshilfe-WG für neun Personen sowie das Haus der Katholischen Männerfürsorge für wohnungslose Männer gehören auch zum Komplex.
Ein paar Zahlen
Der Durchschnitts-Kaltmietpreis beträgt übrigens 10,46 €/qm. Der kann nur dadurch realisiert werden, dass München kräftig unterstützt und fördert. „Pro Wohnung geben wir im Schnitt 150.000 Euro dazu“, erklärte Ulrike Klar vom Planungsreferat. Auch der Freistaat habe einiges an Unterstützung gegeben, doch im Moment ruhen diese Programme. „Leider“, bedauerte sie.
Und gesamt? „Rund 146 Millionen Euro wurden hier investiert“, erklärte der Geschäftsführer der Münchner Wohnen, Christian Müller, und dankte dem ganzen Team von Architekten, dem Planungsreferat für das reibungslose Miteinander, den Bauleuten bis zum Team der Münchner Wohnen. „Herzlichen Dank an alle und Glück auf hier in den neuen Wohnungen!“
Wohnungsbau – und doch zu wenig?
Als Stadtbaurätin könnte sie zweimal so viel und dreimal so schnell Wohnungen bauen, so Elisabeth Merk. 500 Wohneinheiten mögen wenig klingen. „Aber wir wollen nicht nur Wohnungen realisieren, sondern Begegnungsstätten und Durchwegungen schaffen, eine gelingende Infrastruktur bauen und sozialorientiert bleiben.“
Auch das Gesundheitszentrum und das kommende Kulturhaus gehörten dazu. In dem Sinne habe die Stadt von früheren Neubaugebieten gelernt, meinte sie. „Wir reden also nicht nur von Wohnen, sondern von der Entwicklung eines ganzen Quartiers.“
Sie lobte die Münchner Wohnen für die „bundesweit höchste Fertigstellungsrate“ und die „gute Qualität für die nächsten 50 bis 100 Jahre. Sonst würden wir auch nicht so intensiv fördern, sag ich mal so frech.“
Aktueller Münchner Wohnen-Geschäftsführer: Christian Müller im Gespräch
„Wir stehen als Münchner Wohnen in einer großen Verpflichtung“, erklärte Christian Müller ergänzend. „Wohnungsbau war und bleibt eine der wichtigsten sozialen Aufgabe der Stadt. In dieser Tradition sehen wir uns.“ Das Besondere an Freiham sei der Platz, der zur Verfügung stehe und für den die Stadt schon in den 60iger Jahren gesorgt habe. „Wir bauen für die Mitte der Gesellschaft. München soll auch in Zukunft allen gehören.“
Das Soziale liege ihm im Blut, sagte er über sein persönliches Engagement. Sowohl als ehrenamtlicher Stadtrat von 2002 bis 2023 oder als BA- und Vielfach-Vereinsmitglied im Münchner Westen. Und zuletzt im Job als Fachbereichsleiter Kindertageseinrichtungen bei der Caritas mit 700 Mitarbeitenden in fast 45 Einrichtungen. „Das soziale Verantwortungsgefühl begleitet mich mein Leben lang. Es ist für mich Motivation, etwas Positives zu bewirken“, so Christian Müller am Rande des Festes. „Ich habe mich nie gefragt, ob ich mich sozial engagiere – sondern wo und wie ich am meisten wirken kann. Das hat auch meine Berufswahl geprägt. Deshalb arbeite ich so außerordentlich gern bei der Münchner Wohnen.“