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Freihamer Grundschule

Mutig wie ein Löwe: Grundschule Freiham zeigt Haltung und bekam jetzt den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ verliehen. 390 Kinder, Lehrkräfte und Eltern feierten gemeinsam, dass ihre Schule jetzt offiziell Teil des bundesweiten Netzwerks ist. Glückwunsch zum Titel!

Patrizia Steipe

Applaus, Menschenpyramiden und ein bisschen Lampenfieber: In der Aula der Grundschule Freiham war ordentlich was los. 390 Kinder, Lehrkräfte und Eltern feierten gemeinsam, dass ihre Schule jetzt offiziell Teil des Netzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist. Und das bedeutet mehr als nur ein hübsches Schild an der Wand.

„Das ist nämlich kein Preis“, betonte Tobias Wolf vom gleichnamigen Netzwerk, „sondern ein Auftrag.“ Ein Versprechen, im Alltag Haltung zu zeigen – wenn jemand ausgelacht wird, ein blöder Spruch fällt oder Ausgrenzung stattfindet, wie Schulleiterin Eva Wobido klarstellte.

Von der Idee zur Wahl

Die Initiative kam aus der Klasse 4g. Lehrer Sebastian Burgis und seine Schülerinnen und Schüler stellten das Projekt auf die Beine. Tamara und Gabriel erzählten auf der Bühne, wie alles ablief: Plakate gestalten, Durchsagen machen, eine Schulabstimmung organisieren. Mit Erfolg – rund 80 Prozent der Schulgemeinschaft sagten „Ja“ zur Teilnahme.

Auch ein Pate oder Patin mussten gefunden werden. Die Wahl fiel auf Andreas Busche, Erlebnispädagoge von der KidsPro GmbH, der seit Jahren Sozialtrainings an der Schule durchführt.

„Ich stand in Konkurrenz zu Taylor Swift“, meinte er lachend. In seinen Trainings geht es um Themen wie Mobbing, Angst oder Ausgrenzung – verpackt in Rollenspiele, Spiele und viele Gespräche. „Mir ist wichtig, dass die Kinder das, was sie bei mir lernen, im echten Leben anwenden können“, so Busche. In seiner Ansprache erinnerte er an die Werte Achtung, Respekt und Wertschätzung – und daran, dass jeder Mensch gleich wertvoll ist.

Andreas Busche

Bühne frei für Vielfalt

„Wir sind eine löwenstarke Schule!“, sagte Eva Wobido mit Blick auf das Schulmaskottchen – und auf die bunte Schülerschaft mit Wurzeln in über 40 Nationen. Sie lobte das Engagement der Kinder: „Wir wollen jedes Jahr mindestens ein Projekt zum Thema umsetzen. Das ist keine einmalige Aktion, sondern ein Dauerauftrag.“ Die Schule verstehe sich als ein Ort, „an dem alle dazugehören – ohne Wenn und Aber.“

Was steckt hinter dem Projekt?

„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist das größte Schulnetzwerk in Deutschland, das sich gegen Diskriminierung in jeder Form einsetzt, egal ob wegen Hautfarbe, Religion, Sprache, Geschlecht oder Herkunft. 85 Schulen in München und über 4500 bundesweit gehören dazu. Voraussetzung: Mindestens 70 Prozent in der Bewerberschule verpflichten sich freiwillig dazu, respektvoll miteinander umzugehen und bei Diskriminierung nicht wegzuschauen.