Seit 1978 vergibt der Verein Pasinger Mariensäule e.V. seine Kunst-, Kultur- und Förderpreise. Das Anliegen des Vereins: Kulturschaffende im Münchner Westen unterstützen und ihnen eine Bühne geben.
Jury: Statement zu außergewöhnlichen Kunstformen
Was der Verein damit sagt: Kultur ist kein Luxus, sondern Lebensnerv unserer Gemeinschaft. Kultur fördert Kreativität und den sozialen Zusammenhalt. Denn wo Menschen sich ausdrücken dürfen, entsteht Dialog und Freude. Dies war bei der Preisverleihung im Pasinger Rathaussaal am Samstag deutlich zu spüren.
Fünf Kultur- und Förderpreise wurden vergeben. Kunstpreise gab es diesmal nicht. Maria Osterhuber-Völkl vom Verein erklärte das mit der hohen Dichte an förder- und ehrenwürdigen Kultur- und Förderbewerbern: „Wir haben fünf außergewöhnliche Preisträger, die auf einem ganz hohen Niveau unterwegs sind.“ Und weiter lobte sie ihre Jury: „Die Auswahl könnte nicht besser sein. Wir haben extrem unterschiedliche und wunderbare Künstler, die wir ehren dürfen.“ Und die Jury sei neuen Pfaden gefolgt und habe auch ungewöhnliche Kunstformen ausgezeichnet.
Von Musikkabarett über Playmobiltheater bis Tabaluga
Konkret? Ein Kulturpreis ging an die Musikkabarett- und Bühnengröße Martin Schmitt, der – so Laudator Mark Mast – mit der Spyder Murphy Gang, mit Haindling, Ringelstätter, Monika Gruber oder solo auftritt und „Shows mit Seltenheitswert und kabarettistischer Hochkultur“ (so Mast) bietet. Schmitts Kostprobe kam postwendend, sehr zur Freude des Publikums.
Ein zweiter ging an Michael Sommer mit seinem YouTube-Format „Sommers Weltliteratur to go“. Laudatorin und Abiturientin Laetitia Siebner dankte fürs „verplaymobilen von Literaturklassiker“, was schon vielen das Deutsch-Abi gerettet habe und im Übrigen einfach Lust aufs Selberlesen mache. Auch Sommer zeigte virtuos ein Mini-Setting von Playmobilfiguren beim Erzählen einer Geschichte der Pasinger Autorin Anna Croissant-Rust.
Der dritte Kulturpreis ging an den Figurenbildner Robert Rebele, der mit seinen Puppen in TV und Film zu Hause ist und in Zusammenhang mit z.B. Tabaluga-TV genannt wird.
„Preis macht Mut"
Und dann gab es noch zwei Förderpreise zum einen für den Nachwuchsgeiger Tassilo Probst, der mit 16 Abi und mit 19 seinen Bachelor gemacht hat und mit 22 Jahren auf Bühnen wie der Züricher Tonhalle oder HP8 spielt und von großen Orchestern begleitet wird. Im Pasinger Rathaussaal gab´s eine unglaublich virtuos gespielte Kostprobe von „Cadenza in Rock´n Roll“ von Ilya Mishchenko.
Zu guter Letzt bekam die Kammeroper München einen Förderpreis für 20 Jahre ungewöhnliche Opernaufführungen, die sich komplett von „Oper as usual“ unterscheiden. „Mit einem Stamm von sehr erfahrenen Musikern, der Spielfreude und Stimmgewalt ganz junger Sänger und den Auftritten auch mitten durchs Publikum schafft die Kammeroper ganz neue Opernerlebnisse, die gekürzt mit toller Musik und großartigem Bühnenlösungen das Publikum verzaubern“, so Laudator Rudi Rämisch.
„Vielen, vielen Dank für den Preis. Er ist uns eine Freude und Ehre und Ansporn für unsere Arbeit“, dankte Christophe Gördes im Namen der Kammeroper. „Der Preis zeigt, dass wir wahrgenommen werden. Das macht Mut!“, meinte er weiter und gab eigentlich dem Mariensäule-Verein damit ein Kompliment, dessen Kulturförderung genau darauf abzielt. Glückwunsch also an die Preisträger und danke an den Verein für die großartige Leistung.“
Wo und wann zu finden?
Alle Künstler kann man sich auf YouTube anschauen. Im Fall von Martin Schmitt (https://www.martinschmitt.de/) gibt es am 26. April 2026 das große Bühnenjubiläum im Gasteig zu feiern mit der Spyder Murphy Gang und Monika Gruber („Ich freue mich sehr über ihre Zusage, denn sie ist wirklich schwer zu erreichen“, so Schmitt.)
„Sommers Weltliteratur to go“ (https://sommers-weltliteratur.de/) kommt am 6. Juni 2025 ins Volkstheater zu „verplaymobilt“ zum 150. Geburtstag Thomas Manns dessen Gesamtwerke.
Und die Kammeroper (https://www.kammeroper-muenchen.com/) führt ab 8. Mai die Mozart-Oper „Der Schauspieldirektor“ im Mai im Deutschen Theater auf.