Im Stadtbezirk 22 gibt es eine ganz besonders vielfältige Flora und Fauna. Besonders in der Langwieder Heide (seltener Magerrasen), der Moosschwaige (Niedermoore) und der südlichen Aubinger Lohe (Niedriggewässer) tummeln sich schützenswerte Arten. Doch wie diese schützen, wenn der Siedlungsdruck anhält und alle Neuaubinger und Freihamer eine Naherholungsfläche mit Ruhe, Natur und Grün brauchen?
Dafür hat der LBV ein Projekt „Naturschutzwacht“ ins Leben gerufen und dies gemeinsam mit dem Referat für Klima- und Umweltschutz (RKU), Abteilung Naturschutz und Biodiversität vorm Bezirksausschuss 22 vorgestellt.
„Wie können wir die Natur schützen, während der Siedlungsdruck hier im Westen anhält? Wie können wir Naherholungsflächen schaffen und gleichzeitig die Natur schützen?“, so Marion Schmidt vom RKU und relativierte die beiden Gebietsbetreuer Katharina Spannraft und Norbert Horlacher.
Naturjuwelen mit Betreuung
„Das ist keine „Wacht“ im eigentlichen Sinn, sondern Ehrenamtliche vor Ort, die nach dem Rechten sehen, für die Menschen ansprechbar sind und uns auf Missstände aufmerksam machen, also positive Kommunikatoren.“
Konkret? „Sie kümmern sich um kleine Biotop-Maßnahmen, organisieren Veranstaltungen für Erwachsene und Schulklassen, stellen auch mal Schilder auf.“ Vor allem in der Moosschwaige, „dem absolut einmaligen Naturjuwel mit seinen vielen seltenen Arten im Niedermoorbereich“ würden vermehrt Besucher erwartet, die aus dem nahen Freiham kommen, so Marion Schmidt.
Redebedarf mit Hundebesitzern
„Uns liegt der Kontakt mit der Bevölkerung am Herzen“, meinte Norbert Horlacher. „Gerade mit Hundebesitzern gibt es viel Redebedarf. Wir wollen Verständnis wecken, auch dafür, dass das Zamperl mancherorts an die Leine gehört.“ Mit seinen Streifzügen durch die Natur sei er sicherlich kein Unbekannter. „Ich bin hier schon eine Ewigkeit unterwegs und kenne alles. Ich würde sagen, ich bin ein gestandener Biotoppfleger“, erklärte er sich selber.
Kollegin Katharina Spannraft wies gleich noch auf das umfangreiche und kostenlose Programm des LBV hin. „Unser Schulprogramm für nächstes Jahr ist schon ausgebucht“, sagte sie. „Auch für Erwachsene und Familien haben wir einiges im Angebot.“ Dazu gehören: Spaziergänge in der Langwieder Heide für Hundehalter, Philosophische Rundgänge und Jahreszeitenfeste. “Das sieht man alles auf unserer Homepage.“ (https://www.lbv-muenchen.de/)
Wo bleibt der Böhmerweiher?
Die BA-Mitglieder hatten am Ende noch einige Fragen an die Biotopschützer. „Mit fehlt der Böhmerweiher in der Reihe der schützenswerten Gebiete“, meinte zum Beispiel Christian Stockmann. „Ja, hier an dem Kiesstandort gibt es auch viele seltene Arten. Aber der Weiher ist nicht im Umgriff drin. Wir konzentrieren uns zunächst auf die anderen drei Gebiete“, so Marion Schmidt.
Möglicherweise werde es eine Ausdehnung der Tätigkeiten geben, wenn das Programm erfolgreich angelaufen sei, so Boris Schwartz. „Auch im Gleislager haben wir nämlich ganz tolle Flächen, die wir schützen müssen.“
„Wir können froh sein, dass wir hier bei uns so viel einzigartige Natur haben“, schloss BA-Vorsitzender Sebastian Kriesel das Thema ab. „Ihnen weiterhin viel Erfolg und Freude bei Ihrer wichtigen Tätigkeit. Vielen Dank dafür!“