Volkstrauertag: 1919 wurde der sogenannte stille Feiertag in Deutschland eingeführt und wird seit Anfang der 50er Jahre zwei Wochen vor dem ersten Advent begangen.
Trauer und Hoffnung
„Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten, und teilen ihren Schmerz. Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt", so die Worte von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier letztes Jahr bei der zentralen Gedenkstunde zum Volkstrauertag im Deutschen Bundestag. Er sprach von Trauer und Mahnung, aus der Vergangenheit zu lernen, aber zugleich auch von Hoffnung auf Frieden, die nie verloren gehen darf.
Tradition der Vereine
In Aubing nimmt der Volkstrauertag bei Vereinen, Organisationen und Bewohnern einen festen Platz im Kalender ein. Die Arbeitsgemeinschaft (Arge) der Aubing-Neuaubinger Vereine organisiert zusammen mit dem Aubinger Archiv e.V. seit einigen Jahren die Gedenkfeier in der Ortsmitte am Kriegerdenkmal. Allen ist wichtig, das Gedenken an die Toten zu bewahren. „Wir müssen der Opfer von Krieg und Gewalt in der ganzen Welt unterschiedslos gedenken und uns gleichzeitig für den Frieden und die Verständigung einsetzen“, so der Arge-Vorsitzende Johann Sauerer. Eine Verpflichtung, die auch die örtlichen Vereine aus Aubing und Neuaubing mit ihrer Teilnahme an der Veranstaltung teilen.
Jahrtag der Sänger
So läuft der Volkstrauertag in Aubing ab: Ganz im Zeichen der Tradition des 22. Stadtbezirkes begeht an diesem Tag zuerst der Männergesangverein Germania um 9 Uhr mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche von St. Quirin seinen Jahrtag. Daran nehmen viele örtliche Vereinsvertreter und Besucher teil. Ein ausdrucksstarkes Bild der Gemeinschaft bilden alle Jahre die Fahnenträger der Vereine, wenn sie sich für den Gottesdienst im Halbrund um den Altar aufstellen.
Dieser kirchlichen Feier schließt sich seit vielen Jahrzehnten die Gedenkfeier mit der Bevölkerung zum Volkstrauertag an. Gemeinsam ziehen Vereine und Bevölkerung ab 10 Uhr im Gedenken an die in den Weltkriegen gefallenen Aubinger sowie an die Opfer von Krieg, Verfolgung und Gewaltherrschaft in einem Zug durch die Straßen von Aubing zum Kriegerdenkmal.
Gedenkzug von St. Quirin zum Kriegerdenkmal
Die Ministranten von St. Quirin, das Aubinger Trommlercorps sowie die Musiker der Würmtaler Blasmusik führen den Zug an. Ihnen folgen Pater Abraham und örtliche Vereins- und Mandatsträger, die Vereine mit ihren Mitgliedern sowie die Bevölkerung.
Die musikalische Gestaltung am Kriegerdenkmal übernehmen traditionsgemäß die Aubinger Sänger zusammen mit den beiden Musikgruppen. Pater Abraham spricht Worte zu diesem Gedenktag. Die Hauptrede nach der Kranzniederlegung halten in Aubing abwechselnd der Vorsitzende der Arge, Johann Sauerer, und der Vorsitzende des Bezirksausschusses. In diesem Jahr kommen die Worte von Sebastian Kriesel, dem Chef des Bürgergremiums. Die Bürgerinnen und Bürger sind am Sonntag zur Teilnahme an dieser Aubinger Gedenkfeier eingeladen.