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Gründungsmitglieder mit dem Vereinsgründer Athanasius Tausend (Mitte).

Männergesangverein wird 130

In diesem Jahr gibt es beim Männergesangverein Germania in Aubing ein großes Jubiläum: der Verein wird 130! Gefeiert wird am Freitag, 28. Juni, ab 17.30 Uhr im großen Rahmen mit Mitgliedern, Freunden, Unterstützern und Gästen des Vereins. Natürlich, wie es sich für die Aubinger Sänger gehört, zuerst mit einem festlichen Konzert in der Aubinger Pfarrkirche St. Quirin an der Ubostraße. Anschließend ziehen alle ins Pfarrzentrum, wo um 19 Uhr der Wirtshausabend mit zünftiger Wirtshausmusik stattfindet. Es spielt die Urner Musi, auch musikalische Einlagen stehen auf dem Programm.

Martina Krämer
Männergesangsverein

In München gründeten sich Mitte des 19. Jahrhunderts immer mehr „Liedertafeln“. Diese Zeit steht gleichzeitig für den glanzvollen Neubeginn des deutschen Chorgesanges. Vor allem im jungen Königreich Bayern entstanden innerhalb einer Generation nahezu überall Männergesangvereine. Im Sommer 1894 beschlossen sangeslustige Männer und Burschen aus Aubing, auf Anregung von Spenglermeister Athanasius Tausend, einen Gesangverein zu gründen, wie es Gründungsmitglied Karl Schauer schriftlich festhielt.

Die historische Fahne

Fahnenweihe um 1930

Da Tausend auch dem Münchner Gesangverein Germania angehörte, war für die Vereinsgründung schnell ein Name gefunden: Männergesangverein Germania Aubing. Die musikalische Leitung übernahm damals, wie der Aubinger und 2. Vorstand des Vereins Josef Feneberg in akribischen Recherchen erst 2024 als Ergänzung zu der Vereinschronik herausfand, der damalige Lehrer Karl Sittler. Für Sittler war dies eine Ehrensache. Athanasius Tausend und anschließend sein Sohn Karl schienen sich mehr auf die Arbeit der Vereinsführung beschränkt zu haben.

Der aktuelle Vorstand mit Sebatsian Kriesel, erster Vorstand Helmut Pfundstein und Josef Fürst (v.l.).

Singen ist gesund!

Der Aubinger Männergesangverein im 22. Stadtbezirk ist ein alter, aber moderner Traditionsverein. Durch seine Verwurzelung im Aubinger Vereins- und Kulturleben leisten die Aubinger Sänger einen aktiven Gesellschaftsbeitrag. „Singen ist nicht nur eine angenehme Freizeitbeschäftigung, Singen ist wissenschaftlich erwiesen auch gesund, es stärkt Körper und Seele“, so der langjährige Vorstand Helmut Pfundstein.

Ziel ist es auch nach 130 Jahren, Menschen zum gemeinsamen Singen zusammenzuführen unabhängig ihrer musikalischen Aus- und Vorbildung.

Natürlich kam neben dem Singen bis heute die Geselligkeit nie zu kurz. Erwähnenswert ist vielleicht auch, dass die Gründung des Vereins den Aubinger Bürgern in der damaligen Zeit eher ein Dorn im Auge war, was aus der Chronik heraus zu lesen ist. Denn damals war man im Dorf Aubing der Meinung: viele Vereine, viele Teufel. Doch die Liebe zum Gesang hat gesiegt und anschließend wurde zu vielen Anlässen gesungen.

Beim letzten Auftritt zum Dorfplatzfest in der Ubostraße.

Jeder Gesangsfreudige ist herzlich willkommen

Auch wenn der Verein in diesen Tagen sein 130-jähriges Bestehen feiert, so ist das Vereinsleben auch im 21. Jahrhundert immer noch sehr umtriebig. Die Gemeinschaft im Verein, aber auch zu anderen Vereinen, wird gehegt und gepflegt. Geprobt wird dienstags im Aubinger Pfarrzentrum. Im Repertoire ist ein gemischtes und vielfältiges Liedgut, das zu den verschiedensten Anlässen aufgeführt wird. Getreu dem Vereinsmotto: Singen verbindet.

Ein Hörgenuss der besonderen Art ist das jährliche Frühjahrskonzert, ein gern genommenes Muss für das treue Publikum des Männerchores. Eine weitere Tradition sind der Aubinger Heuriger am Jahresanfang, der 2017 zum ersten Mal stattfand, sowie das Singen am Heiligen Abend im Aubinger Friedhof. Auch die Gesangseinlagen zu den unterschiedlichsten Auftritten im Stadtbezirk erfreuen immer wieder die Menschen im Stadtbezirk. Bei Ausflügen und diversen Festen steht auch immer die Gemeinschaft im Vordergrund. Männer, die gern singen, sind beim Männergesangverein Germania Aubing jederzeit herzlich willkommen.