Der Schulcampus Freiham ist schon mal optisch ein Hingucker. Statt großem Schulgebäude stehen um den Campusplatz lauter Vier-Fünfstöcker. „Das sind unsere Lernhäuser, unsere Schule in der Schule für jeweils rund 200 Schüler mit einer wirklich familiären Atmosphäre“, erklärte Schulleiter des Gymnasiums, Thomas Schranner, die Organisation der Schule.
„Derzeit nutzen wir sechs der Häuser. Wir versuchen, jeweils ein Jahrgang in ein Lernhaus zu bringen.“ Zwei Häuser davon nutzt die benachbarte Realschule, „noch in diesem Schuljahr. Dann ziehen wir ein.“ Das Gymnasium braucht den Platz. Derzeit lernen hier 1.015 Schüler in 40 Klassen bis zur Zehnten. „Das sind unsere Ältesten“, so Schranner und rückte gleich mit einem großen Wunsch heraus:
## „Wir freuen uns über Elftklässler!“
„Wir freuen uns über neue Elftklässer im nächsten Schuljahr, die an unsere Schule wechseln oder aus der Realschule heraus nahtlos weiterlernen wollen. Bei uns ist jeder willkommen. Wir haben allerhöchstes Interesse, bei uns neue Schüler dieses Jahrgangs zu begrüßen.“
Der Grund dafür: für die ab September beginnende erste Oberstufe gibt´s viele Pläne für Kurse und Projekte, die am besten für viele Schüler funktionieren. Die jetzige Zehnte mit insgesamt 50 Schülern in zwei Klassen ist dafür fast zu klein.
## „Der Morgen“ für den langsamen Alltagsstart
Die gelungene Architektur am Campus ist für Schranner „toll, aber nur Mittel zum Zweck. Denn was nutzt die Architektur ohne Inhalt. Sie ist bestenfalls unterstützend. Mir ist das pädagogische Konzept viel wichtiger. Am pädagogischen Konzept hängt mein ganzes Herz“, bekräftigte er und lud zur zweiwöchentlichen Schulleiterstunde ein – ein Jour fixe fürs Zusammentreffen der Schulleitung mit jeweils einer Jahrgangsstufe.
„Der Morgen“ – so nannte Schranner den erstmal sanften Einstieg in den Tag – nach den Lernhäusern das zweite pädagogische Prinzip der Schule. „Entweder mein Stellvertreter Peter Schmidt oder ich erzählen alles Neue und Wichtige und die Schüler haben ebenfalls die Möglichkeit für Fragen oder Anliegen.“
## Noch mehr Demokratie
Überhaupt die Demokratie: der Schulleitung und den über 100 Kollegen liege viel an der Mitsprache, angefangen von kleinen Workshops bis zur Vollwahl der Schülersprecher. „Wir möchten, dass die Schüler nicht nur zuhören, sie sollen sich aktiv einbringen und gleich auch Dinge ausprobieren. So lernen sie am besten!“
Dahin verortete Schranner auch die vorgesehenen drei „Tage des sozialen Engagements“ für die älteren Schüler. „Das ist wörtlich zu nehmen“, erklärte er bei der Schulleiterstunde vor den Neunt- und Zehntklässlern. „Das ist kein Praktikum. Ihr sollt euch in die Gesellschaft einbringen und etwas Gutes für andere tun.“
## Viel Musik, Kunst und Sport
Der ganze Stolz der Schule war übrigens gerade das gute Abschneiden der Fußballmannschaften im Bezirksturnier, wo Freiham mit den Fußballförderklassen der großen Vereine in die Endrunde kamen. „Das müssen wir gebührend feiern“, freute sich Schranner über die „vielen Talente im Hintergrund“.
Ebenfalls prominent im Schulalltag ist Kunst und Musik besetzt. Dank der Kooperation mit dem Blutenburger Musikforum ist sogar Einzel-Instrumentalunterricht in Geige, Bratsche, Schlagzeug und vielen mehr möglich.
## Ein Instrument gefällig?
„Der Instrumentalunterricht ist mittlerweile wirklich sehr gut in den Schulalltag integriert“, erklärte Musik-Fachbereichsleiterin Katharina Müller. „Wir versuchen, jedem Kind den passenden Unterricht zu ermöglichen.“
Und inzwischen gebe es hervorragende Kammermusik, Orchesterarbeit und sogar eine Bigband an der Schule, so Müller. Die Ganztagsfünftklässer haben sogar einen ganzen musischen Nachmittag pro Woche, an dem Theater, Chor, Percussion ausprobiert werden kann.
## An die Neuen:
Zwar ist die fachliche Bandbreite an der Schule groß. Überfordert werden soll aber keiner. Jeder beginnt in der Fünften mit Englisch, „auch um sich erst einmal in Ruhe zu orientieren“, betonte Schranner. „Die Festlegung, ob her die naturwissenschaftliche oder doch die sprachliche Ausbildungsrichtung in Frage kommt, die stellt sich erst während der siebten Klasse. Es hat also jeder die Zeit, die er braucht.“
Die Zeiten mit 50 Schülern in einer Jahrgangsstufe sind in Freiham definitiv vorbei. Aktuell gibt es acht bis neun Parallelklassen. So in etwas ist auch die Erwartung für die kommende fünfte Jahrgangsstufe. Schranner dazu: „Wir sind darauf vorbereitet und freuen uns auf die Neuen.“