Schule zu klein
Die eigentlich für drei Züge ausgelegte Lochhausener Grundschule muss inzwischen weit mehr Klassen aufnehmen als ursprünglich geplant. Schon zur Schulanmeldung kletterte die Gesamtschülerzahl auf knapp 400 – für die kleine Schule für maximal 275 Kinder ein echter Kraftakt. Dass in dieser Situation nicht jeder Familie ein Betreuungsplatz für den Nachmittag zugesichert werden konnte, rief viele Akteure auf den Plan. Besonders die Bürgervereinigung Lochhausen-Langwied e.V. (LoLa) machte sich stark und organisierte Gesprächsrunden.
Noch im April meinte Kathrin Gobitz-Pfeifer von LoLa: „Die Prognosezahlen sprechen eindeutig für eine zweite Grundschule. Es muss dringend etwas passieren, vor allem wenn in 2026 der gesetzliche Anspruch auf eine Ganztagsbetreuung für die Kinder kommt.“
Kommt die zweite Lochhausener Grundschule?
220 Nachmittagsplätze gibt es in den beiden Horten und der Mittagsbetreuung – das reicht nicht, wenn ab morgen tatsächlich zirka 400 Kinder in die Lochhausener Grundschule gehen. Auf der LoLa-Webseite heißt es nun: „Mittlerweile konnte die Mitti dankenswerterweise ihr Betreuungs-Angebot ausweiten, aber immer noch wird es mit diesen prognostizierten Zahlen viele Familien geben, die leer ausgehen.“
Übrigens wurde auch der Bezirksausschuss 22 (BA) sehr aktiv und forderte interfraktionell einen zweiten Grundschulstandort in Lochhausen. Die Stadt solle ausgehend von der Schülerzahlprognose eine weitere Schule planen und diese in den Mehrjahresinvestitionsplan aufnehmen, hieß es im Antrag. Außerdem solle für die bestehende Grundschule am Schubinplatz eine zweite Turnhalle geplant – so die Lokalpolitiker.
Konkrete Zahlen erst nach Schulstart
Dies alles ist zwar wichtig für die Zukunft des Schulstandortes. In der momentanen Situation hilft diese Planung an sich noch nichts. Wie sieht es aus mit der Betreuungssituation? Genaue Zahlen, die den tatsächlichen Bedarf an Betreuungsplätzen widerspiegeln, gebe es erst nach dem Schulstart, meinte Pressesprecherin Corinna Kreiler aus dem Referat für Bildung. „Darüber liegen uns noch nicht alle Informationen vor.“ Wie viele Kinder wirklich dauerhaft unterversorgt seien, werde sich in den nächsten ein-zwei Wochen herausstellen.
„So wollen einige Kinder beispielsweise den Betreuungsplatz wechseln und sind daher als suchend gemeldet, obwohl sie ja eigentlich schon versorgt sind. Umzüge von Familien und Personalzuschaltungen in den Einrichtungen erfolgen auch im laufenden Jahr, so dass immer wieder Kinder auf freie Plätze aufgenommen werden können“, sagte sie.
Bleibt zu hoffen, dass jede Familie die für sie passende Lösung gefunden hat oder nun noch findet. Weitere Infos zum Austausch und zum Vernetzen auf der Homepage von LoLa: www.bv-lola.de.