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Sigrid Oertel ist die stellvertretende Leiterin und hat die Sachbuchabteilung unter sich. Für die Ferien schlägt sie ganz besondere Bücher vor - Anleitungen fürs Nichtstun.

+++ Lesen! +++

Ferienlektüre, Comic-Workshop, Spielekonsole, Sommerleseclub mit coolen Gewinnen – in der Stadtbibliothek Neuaubing läuft einiges für Kinder, Jugendlichen und natürlich für Erwachsene. Und obendrein gibt es ganz am Schluss Tipps für die passenden Sommerlektüre.

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Sommerleseclub und Comic-Workshop

Die Stadtbibliothek Neuaubing in der Radolfzeller Straße 15 (Paul-Ottmann-Zentrum) ist als Familienbibliothek ausgerichtet: hier finden sich eine große Kinderbücherauswahl samt Kindersachbücher, Leseecken und Spielewand für kleine Nachwuchsleser, Gaming-Sofa und Controller zum Ausleihen für die Größeren, sogar Computerarbeitsplätze für Schüler und Möglichkeiten fürs gemeinsame Lernen.

Die Ausrichtung ist jetzt in den Ferien besonders zu merken. „Wir haben viel Programm für Kinder“, sagte die stellvertretende Leiterin Sigrid Oertel. „Zum Beispiel unseren Sommerleseclub, bei dem es für jedes gelesene Buch einen Stempel gibt und am Schluss viele schöne Preise winken. Oder wir haben den Comic-Workshop am 31. August. Da können unter Anleitung eigene Comics erstellt werden.“

Gemütliches Lesen für alle Generationen

25.000 Medien plus zigtausende E-Book-Titel

Die Bibliotheksleser haben 25.000 Medien zur Auswahl. „Hinzukommen noch einmal zigtausende E-Book-Titel“, erklärte Sigrid Oertel. Klar, finde sich für jeden hier etwas. Vor allem Sachbücher gingen super. „Von Reise bis Technik, von Geschichte und Biographien bis zu Kochbüchern haben wir eine wirklich große Auswahl an Sachbüchern“, meinte sie weiter und zeigte die vielen gemütlichen Ecken in der Stadtbibliothek: den Lesegarten, die Kaffeelounge, die Leseecken.

Hier finden sich auch Computerplätze für Schüler mit genialem Blick auf den Lesegarten.

Die vielen Kooperationen zeigen, wie gut die Stadtbibliothek im Viertel eingebunden ist. Denn – zwar nicht gerade jetzt in den Ferien, aber gleich danach wieder – finden hier die Vorlesestunden mit den Lesefüchsen für kleine Kinder statt, kommt die Ehrenamtssprechstunde ins Haus oder gibt es Vereinbarungen und ein reger Austausch mit den Schulen. Und nicht zuletzt zeigt die Stadtbibliothek ihr großes Herz für lokale Künstler: im Herbst zeigt die Neuaubingerin Berrin Jost ihre Comic-zeichnungen als längere Ausstellung.

Ferien? In der Bibliothek wird trotzdem gelernt, zum Beispiel Mathe zur Vorbereitung auf die Oberstufe.

„Wir sind seit mehr als einem Jahr jetzt hier im Paul-Ottmann-Zentrum und sehr gut angekommen“, meinte Sigrid Oertel weiter. „Das hören wir von unseren Lesern immer wieder. Und auch für die kommenden Monate haben wir viel Spannendes vorbereitet und freuen uns auf viele Besucher.“

Lesetipp gefällig?

Buchtipp aus der Bibliothek: „Doppelporträt“

Rosmarie Gaupmann,, die Leiterin der Bibliothek schlägt das Buch „Doppelporträt“ von Agatha Pleijel vor und schreibt dazu:

„Die schwedische Autorin nimmt ein real existierendes Gemälde zum Anlass, um eine fiktive Unterhaltung zwischen zwei berühmten Persönlichkeiten zu schildern. Der expressionistische Maler Oskar Kokoschka hat wirklich ein Porträt von Agatha Christie angefertigt, aus Anlass ihres 80. Geburtstags. Während der Sitzungen erzählen die beiden sich gegenseitig aus ihrem Leben. In beiden Biographien gibt es bizarre Episoden, die sich wirklich so zugetragen haben. Bei Kokoschka geht es vor allem um seine unglückliche Liebe zu Alma Mahler, der Witwe Gustav Mahlers. Mit ihr hatte er als junger Mann ein Verhältnis; nach dem Ende der Beziehung lässt er sich von einer Münchner Puppenmacherin eine lebensgroße Puppe nach dem Vorbild Almas anfertigen, mit der er fortan zusammenlebt …

Auch in Agatha Christies Leben gibt es eine erstaunliche Episode. Gegen Ende der zunehmend zerrütteten Ehe mit ihrem ersten Mann, im Dezember 1926, verschwindet sie für 10 Tage, und bis heute ist nicht ganz geklärt, wo sie in dieser Zeit war. In diesem Buch gibt es eine mögliche Erklärung.

Dieses Buch ist zu empfehlen, weil wir sozusagen unmittelbar und aus erster Hand etwas aus dem Leben zweiter interessanter Menschen erfahren. Es ist fast so, als säße man selbst mit ihnen im Wohnzimmer und hörte zu, während Oskar malt und Agatha im Lehnstuhl sitzt. Man riecht fast den Zigarrenrauch und schmeckt den Whisky, den der Maler nebenher in sich reinschüttet.“

Judith Richter, Kinder- und Jugendbibliothekarin in der Stadtbibliothek Neuaubing empfiehlt „Hab ich was vergessen?“ von Jory John und Erin Kraan, ein Bilderbuch für Kinder ab 4 Jahren und schreibt dazu:

„Als Bär aus dem Haus geht, hat er das Gefühl, etwas vergessen zu haben. Nur was? Er geht durch den Wald, begegnet den Waldtieren und wird komisch angeschaut. Irgendetwas stimmt nicht. Sein Freund Anders klärt ihn schließlich auf: der Bär hat vergessen seine große, weiße Unterhose auszuziehen. Und welcher Bär trägt schon eine Unterhose? Wie Peinlich! Jetzt ist Bär zum Gespött des Waldes geworden. Zum Glück ist Anders der beste Freund der Welt und hilft Bär aus dieser misslichen Situation. – Ein witziges Bilderbuch mit einer tollen Freundschaftsgeschichte!“