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„Mich gibt´s noch“ Josef Veith führt seinen Fernsehladen am neuen Standort Alte Allee 39 weiter.

Traditionsgeschäft macht weiter

Josef Veith von Fernseh-Krug ist im Münchner Westen ein Begriff. Nach der überraschenden Kündigung der Werkstatt- und Verkaufsräume gab Veith sein Geschäft nicht auf, sondern zog um: in die Alte Allee 39c – zur Freude seiner Kunden.

Ulrike Seiffert

Verkauf und Beratung, Reparatur und Videoschule – das bietet Josef Veith von Fernseh-Krug seit 16 Jahren. 11.000 Kunden hat er in seiner Kartei, die vom Fernseher bis Plattenspieler, von Hi-Fi bis Digitalradios eben genau die individuelle Beratung vor Ort schätzen. Drei Techniker-Freelancer stehen Veith zur Seite, die Installation und Reparatur sämtlicher Geräte stemmen.

Team, Videoschule und Büro blieben wie gewohnt nach dem Umzug erhalten: v.l. Alexander Eisenschmid und Josef Veith.

„Nicht zu vergessen ist die Digitalisierung von alten Filmen und Videokassetten auf USB oder DVD, das ist momentan ein wachsender Service von uns. Und wir bieten gleichzeitig NAS-Netzwerksysteme für die Langzeitsicherung an, damit keine alten Schätze verloren gehen“, so Veith. Diesen Service würden immer jüngere Leute nutzen, die alte Familienerinnerungen bewahren möchten.

Seinen 11.000 Kunden verpflichtet

Mitten in den Geschäftsschwung nach Corona kam die Kündigung der Räume in der Alten Allee. „Echt ein Schock“, meinte Veith dazu. „Ich musste sehr viel Material und auch Einrichtungssachen wegschmeißen und habe lange überlegt, wie ich weitermachen kann. Denn 11.000 Kunden sind mir eine Verpflichtung. Es ist mir immer eine große Freude, wenn die Leute sich freuen.“

Der Showroom? Jetzt auf kleinstem Raum, aber alles ist vorhanden.

Die Lösung war der Umzug auf sein Privatgrundstück in der Alten Allee 39c. „Die Videoschule und die Büros waren ohnehin schon hier. Jetzt steht hier eben auch ein Verkaufscontainer für Kundengespräche und für den kleinen Showroom. Am besten man ruft mich kurz an, bevor man vorbeikommen will. Die Telefonnummer 089 / 833 664 gilt immer noch.“

Schmankerl für die Aubinger: der Film zum Maibaumaufstellen 1985 ist noch zu haben.

Außerdem wolle er sich dem allgemeinen Sterben des Einzelhandels nicht anschließen. „Wo kommen wir denn dahin, wenn alle aufgeben? Es gilt noch immer: wenn man mich braucht, dann bin ich da.“ Er sei dankbar über das Team, das ihm die Treue halte und die vielen positiven Kundenmeinungen zum neuen Standort. Einen Wunsch habe er dennoch. „Irgendwann möchte ich doch aufhören. Vielleicht gibt es dann einen Nachfolger, der den Geschäftsbetrieb herausnimmt und anderswo weiterführt. Das wäre mein Ziel.“