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Johann Sauerer, Klaus Ziegler und Jürger Müller (v.l.) im Gespräch über die Aufgaben im Stadtrat.

ÖDP-Stadträte aus dem Westen

Drei x ÖDP für den Stadtrat: aus unserem Stadtbezirk bewerben sich Johann Sauerer, Jürgen Müller und Klaus Ziegler für den Münchner Stadtrat und wollen sich dort mächtig für uns ins Zeug legen. Ein Gespräch über Wünsche und Ziele:

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Johann Sauerer, Vorsitzender der ARGE, war schon von 2014 bis 2020 für die CSU im Stadtrat. Nun bewirbt er sich für die ÖDP, dessen Mitglied er seit 5 Jahren ist. „Die ÖDP steht nicht für grenzenloses Wachstum. Das ist genau meine Meinung. Wir als Stadtrat haben im Münchner Westen einige Fehler gemacht. Hier sind viele Entwicklungen passiert, die überhaupt nicht alle positiv verlaufen sind. Die Folgen? Langeingesessene ziehen weg. Die Unzufriedenheit steigt. Es blutet mir das Herz, wenn ich das sehe.“

Angebote schaffen, nicht mit Verboten drohen

Was wären seine Nummer-Eins-Punkte als Stadtrat? „Wir müssen unbedingt das Moratorium Freiham nochmal auf den Prüfstand stellen, nach dem die Stadt über die jetzigen Grenzen hinaus noch weiterwachsen soll. Das geht gar nicht! Das erdrückt alles.“

Und weiter? „Die Aufenthaltsqualität muss besser werden; und die Infrastruktur, vor allem an öffentlichen Verkehrsmitteln muss nachziehen. Ich denke mal, dass man muss Angebote schaffen sollte und nicht mit Verboten drohen darf. Also mehr Busse, verlässliche S-Bahnen und natürlich zügig die U-Bahn schaffen. Es ist alles eine Frage des politischen Willens, machbar ist alles.“

Freiham - das Sorgenkind mit 100%em Einfluss auf die umliegenden Stadtteile: die Aufgaben wollen die drei (Klaus Ziegler, Johann Sauerer und Jürgern Müller, v.l.) mit in die Stadtratsarbeit nehmen.

Aktuell: ein „Innenstadtrat“, wo bleiben die Randgebiete?

Dies sieht auch Jürgen Müller so, der übrigens als Parteifreier für die ÖDP kandidiert. „Mich stört, dass der jetzige Stadtrat ein „Innenstadtrat“ ist. Wo bleibt dabei die „Außenstadt“? Ich plädiere sehr dafür, sich mal Zeit zu lassen bei der Freiham-Entwicklung. Jetzt sind die ersten in Freiham eingezogen. Da müssen wir schauen, dass alles passt und nicht gleich die nächsten Abschnitte hochziehen und damit die gleichen Fehler wieder und wieder zu machen. Aus dieser Sicht brauchen wir eine sehr engagierte und unabhängige Vertretung für uns als „Außenstadt“. Dafür will ich mich im Stadtrat stark machen.“

Vor allem die geplante hohe Bebauung im Realisierungsabschnitt II mit seinen 8 und noch mehr Stockwerken gehe gar nicht. „Da fehlen mir Konzepte mit ärztlicher Versorgung, kleinen Läden, Kultur und Nahverkehr. Wir kommen immer wieder zurück auf die fehlende Infrastruktur. Wie soll da Integration gelingen? Ich denke, diese Aufgabe hat der jetzige Stadtrat komplett verfehlt.“

Stadtrat? Geht nicht halbherzig!

Und was meint Klaus Ziegler als dritter im Bund? „Ich sehe meine Rolle eher im Hintergrund. Ich halte den anderen gerne den Rücken frei“, meinte er und zählte dann doch die Themen auf, die im besonders wichtig sind. „Schulwegsicherheit, mehr KiTas und Betreuungsplätze, mehr Bürgerfreundlichkeit, mehr Kultureinrichtungen – das wären meine Themen“, sagte er und ergänzte gleich noch: „Und wir brauchen sehr viel für Lochhausen, nämlich eine zweite Schule, eine Sporthalle, Gastronomie.“

Es ist also eine lange Liste, die die potenziellen ÖDP-Stadträte aus dem Westen nach München hinein mitnehmen. „Es wird nicht einfach, das wissen wir. In München herrschen eingefahrene Strukturen. Da macht man sich schnell unbeliebt, wenn man dagegen angeht“, so Hansi Sauerer. „Ich weiß aus eigener Erfahrung: Stadtrat ist man 24/7 und zwar an 365 Tagen. Viele Kontakte verliert man dabei, gewinnt natürlich wieder neue. Das ist eine andere Welt. Das muss man wirklich wollen.“ Im Falle des ÖDP-Trios könne er das unterschreiben, meinte er und ergänzte: „Wenn man infiziert ist, dass blüht man in der Stadtratsarbeit auf!“