München kann Olympia und hat bereits viele Sportstätten. Aber reichen die auch? Zumindest das Oly-Schwimmbecken ist nach heutigen Standards zu klein. Denn laut IOC-Vorgabe muss das Becken über zehn Bahnen à 50 Meter verfügen. Unseres hat nur acht.
Also braucht es ein neues. Die Stadtrats-ÖDP kam deshalb mit dem Antrag, ein neues Oly-Bad in und für Freiham zu bauen, das ab 2036 den Freihamern zur Verfügung steht. Begründung: keine temporäre Schwimmstätte in einer Event-Halle in Freising realisieren, sondern im Münchner Westen. „Würde das Olympia-Schwimmbad in Freiham gebaut, würde nicht nur der Münchner Westen lebenswerter, auch die U5-Verlängerung würde in der Prioritätenliste nach oben rücken“, heißt es in der Begründung von Initiator Tobias Ruff. Bisher stehe Freiham sinnbildlich einfach nur für eine unausgewogene Stadtentwicklung.
„Es ist noch früh, aber wir wollen auf jeden Fall diese Vorstellungen zur Sprache bringen“, ergänzte ÖDP-Geschäftsleiterin Judith Bauer die Idee unter dem Motto: „Freiham geht baden – im neuen Olympia-Schwimmbad“.
Ein Gigant für Freiham?
Das wäre schön und charmant, aber hat extreme Nachteile. Gerade letzte Woche stimmte der Bezirksausschuss 22 (BA) mehrheitlich dafür, dass Sportanlagen bei uns im Westen gebaut werden sollen. „An Schwimmen habe ich dabei nicht gedacht“, so der Initiator des BA-Antrags Roland Jung, eher an Bogenschießen, Schießen, Skateboard und vor allem 3x3 Basketball.
„So verlockend die Vorstellung wäre, aber ich habe mir bei Google Maps mal die Bilder des Aquatic Centers in Athen angesehen. Mit allen Außen- und Trainings- und Wettkampfbecken und Einrichtungen haben die für die Spiele 2024 rund 24 Hektar zugebaut. Das wäre rund die Hälfte des 2. Realisierungsabschnitts Freiham“, so Jung. „Ich habe meine großen Bedenken, ob so etwas Gigantisches unser Stadtbezirk vertragen würde.“ Denn dann stelle sich die Frage: Schwimmkomplex oder Wohnbebauung.

Eher kleine und vor allem moderne Brötchen backen
Auch der Bayerische Schwimmverband gibt eine ähnliche Antwort. „Erstmal ist das einfach viel zu früh gesprungen“, meinte Alexandra Bucher vom Verband. „Jetzt haben wir endlich das positive Votum und müssen in Ruhe schauen, wie es weitergeht.“ Das geforderte Schwimmbecken mit zehn Bahnen, Sprungturm und Becken, ein Ein- und Ausschwimmbecken, Technik und noch Platz für rund 5.000 Zuschauer hat in Paris 20 Hektar Fläche eingenommen. So ähnlich müsste man auch für München rechnen, meinte sie.
Klar, muss man nach vorne denken, so Roland Jung, aber realistisch. „Auf jeden Fall passen „junge Sportwettbewerbe“ wie 3x3 Basketball und Skateboard ideal zu unserem ebenso „jungen Stadtteil“ Freiham. Genau hier bei uns in unserem Stadtbezirk in unserem „jungen Stadtteil Freiham“ würde zusammenfinden, was zusammengehört.“ Und zwar nachhaltig, darauf sollte man sich in den Planungen konzentrieren.