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Nach dem Erfolg der Stadtteilkulturwoche will der BA das Kulturevent wieder in den Stadtbezirk 22 holen.

Das wollen die Fraktionen

Zur Sommerpause reichte der Bezirksausschuss 22 der Stadtverwaltung noch ein paar Anträge auf den Tisch. Dabei ging es um Denkmalschutz für den Neuaubinger Bahnhof, um mehr Tempo-30-Zonen, um Bücherbusse, um einen Stromanschluss für den Parkplatz Ziegeleistraße und – ganz wichtig – um die Bewerbung für eine Neuauflage der Stadtteilkulturwoche.

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Die BA-Sommersitzung war ganz klar bestimmt von den Plänen der Regierung von Oberbayern, eine Flüchtlingsunterkunft in der Lochhausener Sandbergstraße 8 zu errichten, von den kritischen Stellungnahmen der Fraktionen und von den Protesten der Anwohner dagegen (hier geht’s zum Artikel: https://aubinger.online/article/2025-08-06-projekt-sandbergstra%C3%9Fe-willk%C3%BCr-und-info-gau/).

Das übliche BA-Geschäft mit Bürgeranliegen und Anträgen der Fraktionen ging dabei fast unter. Dabei waren einige wichtige und notwendige Anträge darunter, die hier ein wenig beleuchtet werden sollen. Übrigens: alle Anträge wurden einstimmig verabschiedet und an die Verwaltung weitergeleitet.

Denkmalschutz für den Neuaubinger Bahnhof

Schon gewusst? Die Bahnstrecke aus München kommend über Pasing nach Aubing wurde von Prinzregent Luitpold im Juni 1900 genehmigt und mit drei Millionen Mark veranschlagt. Im November 1905 ging der Halteplatz „Centralwerkstätte Aubing“ in Betrieb, bekam ein Jahr später ein Toilettengebäude und Unterstände. Noch einmal zwei Jahre später errichteten die Bayrischen Staatsbahnen das zweistöckige Empfangsgebäude und benannte den Halt in „Bahnhof Neuaubing“ um. Bis in die späten Neunziger waren das Ausbesserungswerk, Kiesgrube und Gas-Tanklager an den Bahnhof angebunden und begründeten den wichtigen Verkehrspunkt und Umschlagplatz. Heute sind die Verbindungsgleise gekappt, die Wichtigkeit des Bahnhofs für den Personenverkehr ist aber nicht wegzudiskutieren. Was für eine Geschichte!

Diese sollte auf keinen Fall untergehen oder in Vergessenheit geraten. Auch sollte das Bahnhofsgebäude erhalten und nicht etwas wie das Pendant in Aubing abgerissen werden. Die Denkmalschutzeigenschaft ist daher zu prüfen, „damit mit diesem Gebäude auch die Geschichte des Stadtteils Neuaubing erhalten bleibt“, forderte die CSU. „Man sollte großen Wert darauflegen, dass der Bahnhof geschützt bleibt“, erklärte BA-Vorsitzender Sebastian Kriesel.

Während der Stadtteilkulturwoche war Roland Hefter zu Gast im Aubinger Zirkuszelt.

Noch einmal eine Stadtteilkulturwoche!

Die grandiose Feierwoche mit über 200 Veranstaltungen von mehr als 150 Kreativen, Vereinen und Institutionen an 25 Spielorten im gesamten Stadtbezirk war eben vorbei, da forderten die Fraktionen unisono in einem interfraktionellen Antrag die Wiederholung des Kulturevents.

Dazu muss man wissen, dass das Kulturreferat als Organisator die Kulturwochen zwei-drei Mal im Jahr in unterschiedlichen Stadtbezirken veranstaltet. So kann es locker sieben Jahre dauern, bis die Runde durch ganz München gemacht ist. Aus diesem Grund bewarb sich der BA für den „frühest möglichen Termin“, heißt es im Antrag aller Fraktionen. „Die vielfältigen Aktivitäten haben viele Menschen begeistert. An diesem Erfolg möchten wir anknüpfen.“

Mehr Tempo-30-Bereiche

In einer Nivellierung bedachte der Stadtrat vor einigen Monaten die lokalen Gremien mit mehr Entscheidungsmöglichkeiten, 30er Zonen zu beantragen und durchzusetzen. Dies nahm die Grünen-Fraktion zum Anlass, eine Liste mit Straßen in Wohngebieten oder in der Nähe von Kindereinrichtungen vorzulegen, die alle von Tempo 30 profitierten.

Auf der Gräfelfinger Seite gilt für die Aubinger/Brunhamer Straße längst Tempo 30. Warum also nicht auch auf Münchner Seite Tempo 30 festsetzen?

Dazu zählte der Antrag 7 Straßen: die Mainaustraße, die Limesstraße zwischen Bodensee- und Aubinger Straße, die Altostraße zwischen Grabenfleck- und Gilchinger Straße, die Lochhausener Straße zwischen Krähenweg und Am Langwieder Bach, die Altenburg-, die Radolfzeller sowie die Brunhamstraße.

Letztere ist auf Gräfelfinger Seite sowieso schon ausgewiesene 30iger Zone. „Es gibt keinen Grund warum es auf Münchner Grund anders gehandhabt werden sollte“, so die Antragsbegründung.

Bücherbusse fahren seit 1951 in München und halten an 80 Schulen. Bitte auch in Freiham und Lochhausen, so der BA-Antrag.

Mehr Bücherbusse und ein Stromanschluss

Ebenfalls auf Grünen-Antrag fordert der BA, dass die Grundschulen ohne eigene Schulbüchereien oder ohne Zugang zu den Stadtteilbüchereien mit Bücherbussen angefahren werden. Das betrifft vor allem die Freihamer Grundschulen, da kaum absehbar ist, wann Freiham mit einer eigenen Bibliothek ausgestattet werden könnte. Aber auch die Schubinweg-Grundschule könnte nach Absprache von einem Bücherbus angefahren werden.

Zu guter Letzt legte die Grünen-Fraktion einen Antrag vor, „einen öffentlich zugänglichen, abschließbaren Stromanschluss an dem Parkplatz der Ziegeleistraße in Lochhausen zu realisieren.“ Größe und Lage des Parkplatzes eignen sich für Feste und Kulturveranstaltungen. Ideen dafür würden allerdings oftmals daran scheitern, dass es keinen Stromanschluss vor Ort gibt, so die Antragsbegründung. Vorgeschlagen wird im Antrag, den Stromanschluss gegenüber der Einfahrt zum Tennisplatz zu realisieren. Die Schlüsselvergabe könnte – so der Antrag – die Bürgervereinigung LoLa e.V. übernehmen.