Freie Flächen sind knapp in Freiham. Besonders die zum Spielen und Toben. Schade deswegen, wenn Spiel- und Sportplätze der Kindereinrichtungen wochentags um 17 Uhr schließen und am Wochenende ganz ungenutzt sind. Wie wäre es also mit Öffnung für die Allgemeinheit auch über die Schließzeiten der Einrichtungen hinaus?
Freihamer Pilotprojekt könnte starten
Dachten sich die Stadtratsfraktionen der CSU, Grünen und SPD und beantragten in dieser Woche, Kita-Spielplätze außerhalb der Betriebszeiten für alle Kinder zu öffnen und mit dieser Idee ein Pilotprojekt in Freiham zu starten.
Konkret geht es um eine Wohnanlage der Münchner Wohnen mit 175 Wohnungen, die derzeit im Karree Helmut-Schmid-/Auguste-Halbmeier-/Rosa-Kempf-Straße entsteht. Schon im Architektenwettbewerb gab es einige Ideen für die Öffnung der Spielplätze. Der interfraktionelle Antrag schiebt diese Ideen nun an die Verwaltung mit der Bitte um Realisierung.
Viel Anklang bei Münchner Wohnen und im BA
Im Aubinger Bezirksausschuss findet der Antrag viel Zustimmung. Kein Wunder, schließlich hat BA-Vorsitzender Sebastian Kriesel den Antrag mit initiiert. „Wir haben uns die Situation mit Vertretern der Bauherren, der Architekten und aus dem Stadtrat vor Ort angesehen“, meinte er. „Jeder war der Meinung: genau hier muss was geändert werden. Daraus ist der Vorstoß entstanden, ein Pilotprojekt zu beauftragen. Da der Bau bald beginnt, muss das schnell gehen.“ Und ganz persönlich begrüße er den Vorstoß ausdrücklich und hoffe er, „dass das Referat das Pilotprojekt auch startet und durchzieht. Darauf setze ich viel Hoffnung zum Wohle der Bewohner in Freiham.“
Offene Türen gibt es auch bei der Münchner Wohnen. Geschäftsführer Christian Müller erklärte zum Antrag: „Die Münchner Wohnen begrüßt explizit jeden Einsatz, die vorhandenen Freiräume insbesondere für Kinder und Jugendliche unkompliziert zur Verfügung zu stellen. Mindestens für ein Modellprojekt stehen wir gerne bereit, um unseren Beitrag zu leisten, Spielanlagen möglichst uneingeschränkt anbieten zu können.“
Das meinen die Parteien
Zur Begründung und Bekräftigung erklärte Jens Luther (CSU): „In einer immer enger werdenden Stadt müssen die vorhandenen Flächen klug genutzt werden. Auf Kita- Spielplätzen in Wohnanlagen könnten außerhalb der Betriebszeiten auch die Kinder spielen, die dort leben. Das möchten wir in Freiham testen.“
„Raum ist begrenzt in der Stadt und so sind sinnvolle Mehrfachnutzungen immer eine gute Möglichkeit, Flächen zu weiteren Zeiten anbieten zu können“, so auch Lena Odell (SPD). „Wie auch bei Schulhöfen ist es schade, wenn tolle Kita-Spielplätze an Wochenenden und in den Ferien nicht genutzt werden.“
Und Sebastian Weisenburger (Grüne) betonte: „Man kann keinem Kind erklären, warum es auf einem neuen Spielplatz nicht spielen darf. Schon gar nicht, wenn das an Bürokratismus liegt. Wir sagen deswegen schon lange: Spielflächen müssen künftig cleverer und gemeinschaftlicher geplant werden – am besten in der ganzen Stadt. In Freiham können wir testen, wie das am besten geht.“