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Abfahrt zur Besichtigungstour mit u.a. Baureferentin und mgs-Aufsichtsratsvorsitzende Elisabeth Merk und mgs-Geschäftsführer Norbert Kobald (4.und 5.v.l.) und Stadtteilmanager Daniel Genée(3.v.r.).

Unterwegs im Sanierungsgebiet

In Neuaubing, Westkreuz und im Aubinger Ortskern gibt es einige Bau- und Sanierungsprojekte. Vom Fortschritt neun solcher Maßnahmen im Sanierungsgebiet machten sich Akteure der mgs, des Planungsreferats, des Stadtteilmanagements und der Presse einen Eindruck.

Gabi Uelses

Neuaubing, Westkreuz und Aubing Ortskern wurden vor rund 10 Jahren von der Stadt München als Sanierungsgebiet eingestuft. Seitdem fließen Städtebaufördermittel aus Bund, Ländern und Kommunen in zahlreiche Projekte vor Ort. Der Name des Förderprogramms „Sozialer Zusammenhalt“ verdeutlicht, dass es sich nicht nur um bauliche Maßnahmen dreht, sondern auch darum, gegen fehlende Grün- und Freiflächen und unzureichende soziale und kulturelle Infrastrukturen anzugehen.

Für die Umsetzung ist die Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung (MGS) zuständig. Das Stadtteilmanagement mit dem Stadtteilladen am Westkreuz bildet die Schnittstelle zwischen den Fördermittelgebern, den beteiligten städtischen Referaten und den Akteuren vor Ort wie dem Bezirksausschuss, den Gewerbetreibenden sowie den Bürgerinnen und Bürgern.

Projekte im Sanierungsgebiet

Zum Umfang des Sanierungsgebietes gehören die Wohnblöcke an der Radolfzeller Straße 8- 46, die bereits umfangreich energetische saniert wurden. Unter anderem wurden sie an das Fernwärmenetz angeschlossen. Ab Oktober 2025 werden zudem die Außenanlagen erneuert.

Rund um die Kirche der Pfarrei St. Konrad in der Freienfelsstraße wird aktuell im Rahmen der Stadtförderung die Außenanlage u.a. mit Bänken und ansprechender Bepflanzung versehen, um dort einen attraktiven Treffpunkt anzubieten – so geschehen auch vor der Adventskirche in der Limesstraße.

Umfeldgestaltung ist auch für die Anlage rund um die Gebäude an der Wiesentfelser Straße 72- 74 geplant.

Das Areal Ubostraße im Bereich zwischen der im Kern aus dem 13. Jahrhundert stammenden Kirche St. Quirin und dem ehemaligen Bullenstall in der Ubostraße zählt zu den ältesten Siedlungsbereichen Aubings. Hier soll unter Berücksichtigung anliegender kultureller und sozialer Einrichtungen wie THW ein Dorfplatz entstehen und die Neugestaltung des nahegelegenen S-Bahnhofsvorplatz entwickelt werden. Die MGS veranstaltet dafür einen Wettbewerb.

Die Alte Schule an der Altostraße 16, aktuell Sitz des Bayerischen Roten Kreuzes München West, wird denkmalgerecht und energetisch saniert. Voraussichtlicher Beginn ist im Jahr 2027, Bauzeit zwei bis drei Jahre. Zum Umfang gehört u.a. der Einbau einer Wärmepumpe, Innendämmung, Photovoltaik-Elemente. Der Anbau aus den 1950er Jahren (rechts im Bild) wird abgerissen und durch einen separaten Multifunktionalsaal ersetzt, der von allen Aubinger Vereinen genutzt werden kann.

Der rückwärtige Garten bleibt erhalten und wird durch einen insektenfreundlichen Vorgarten nach historischem Vorbild ergänzt. Das BRK Aubing wird nach Fertigstellung wieder in das Gebäude einziehen. Eine Interimsunterkunft wird noch gesucht.

An der Wiesentfelser Straße entsteht an Stelle des abgerissenen Nahversorgungszentrum ein Neubau mit 50 Wohneinheiten und bis zu zwölf Gewerbeeinheiten plus Supermarkt, außerdem Raum für das SOS-Familienzentrum und Grünanlagen, die eine fußläufige Verbindung zum Grünband Neuaubing-Freiham bekommen. (Bezugsfertig voraussichtlich Sommer 2026).

Die MGS bietet während der gesamten Bauzeit Mitmachaktionen am Bauzaun zur Interaktion mit Nachbarn und Vereinen.

An der Ehrenbürgstraße, dem Gelände des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers, wurde mit der behutsamen Gesamtsanierung begonnen. In den Jahren zwischen 1942 und 1945 lebten dort Menschen, die vom damaligen Regime zur Arbeit im nahegelegenen Reichsbahnausbesserungswerk gezwungen wurden.  Entstehen soll ein Erinnerungsort, als Dependance des NS-Dokumentationszentrums. Der erste Bauabschnitt ist in vollem Gange, der zweite Bauabschnitt beginnt Ende 2026.

Für die Baracken sind Ausstellungs- und Aktionsräume geplant. Aber auch die Künstlerateliers, die sich in den Zwangsarbeiterunterkünften niedergelassen haben, die benachbarte Kinder- und Jugendfarm sowie ein Kindergarten werden in das Gesamtkonzept integriert.

Im Vorbeifahren wurde der Bebauungsplan des Projektes „Wohnen an der Parkmeile Neuaubing“ entlang der Bodenseestraße erläutert. Auf den Flächen, die aktuell hauptsächlich gewerblich genutzt werden, sind 430 neue Wohnungen geplant sowie eine öffentliche Grünfläche. Ziel ist es, den Bebauungsplan bis 2026 abzuschließen und anschließend einen Architekturwettbewerb durchzuführen.