Noch vor der Sommerpause hatte der Bezirksausschuss 22 sein Okay für dreimal eine CO2-Emissions-Vereinsprüfung gegeben und der ausführenden Vereinigung, die Leocor gGmbH (https://leocor.org/), die Kostenübernahme zugesichert.
Spontan gemeldet hatten sich der Gebirgs- und Wanderverein 1895 e.V. und der FC Mainaustraße (https://www.fcmainaustrasse.com/). Die Prüfung des letzteren ist nun abgeschlossen und wurde soeben im Vereinsrahmen vorgestellt.
Die FC Mainaustraße - Erfolgsgeschichte
Schon mal vornweg: der Verein bekam die Bilanzierung der CO2-Emission ausgehändigt. „Wir sind wahnsinnig stolz darauf, münchenweit der erst Fußballverein mit so eine BIlanzierung zu sein“, meinte Vereinsvorsitzender Stefan Lenz. Wir sind der einzige Fußballverein, der aus einer Flüchtlingsunterkunft hervorgegangen ist, sind nun schon zweimal aufgestiegen – und zum Erfolg jetzt noch die Bilanzierung. Glückwunsch an uns alle!“
Wie hat es mit der Erfolgsgeschichte überhaupt angefangen? Das berichtete Trainer und Gründer Boubaca Tangara. „Ich habe 2016 die Idee zur Mannschaft gehabt. Wir waren so viele Leute in der Unterkunft und alle wollten was machen. Fußball war mein Hobby, das Spielen verbindet, man schließt schnell Freundschaften. Deshalb haben wir angefangen zu kicken“, erinnerte er sich. „Wir waren gleich 23 Leute, 23 aus 13 Nationen.“
FC mit ökologischem Fußabdruck
Heute zählt der Verein 60 Mitglieder und 35 aktive Spieler. Die spielen momentan in der A-Klasse und trainieren mittwochs und freitags auf dem Gelände des SV Aubings. „Wir sind offen für jeden, der mit uns spielen will“, so Trainer Tangaro. „Es kann jeder kommen, wirklich jeder.“
Vorstand Stefan Lenz kümmert sich um Orga, Spielerpässe, Trainerscheine und hat den Verein für die CO2-Zertifizierung angemeldet. „Das ist wichtig und interessant zu erfahren, wo wir in Sachen Nachhaltigkeit stehen.“ Geschaut wurde nach Mobilität, nach Nachhaltigkeit bei der Verpflegung und der Sportausstattung, bei Abfall und Recycling, bei Energie und Wasserverbrauch.
„Auf den Weg gemacht“
Das Ergebnis: hochgerechnet aufs Jahr sparen die Aktiven 0,5 Tonnen CO2 ein. „Da geht noch mehr, da können wir ins Gespräch kommen“, meinte Tina Bonertz, eine der Prüfer von der Leocor gGmbH. „Der Verein ist aber in jedem Fall einzigartig und die Ergebnisse kaum vergleichbar mit anderen.“ Schließlich hat der Verein kein eigenes Vereinsheim, kein Fuhrpark und im Gegensatz zu anderen Fußballclubs wenige Mitglieder.
Was macht man mit der Erkenntnis? „Es ist toll, dass sich der Verein auf den Weg gemacht hat. Das ist hoch anzuerkennen“, so Tina Bonertz. „Für die Zukunft kann die Bilanzierung wichtig sein. Dann nämlich, wenn Sponsoren gesucht werden. Immer mehr Firmen achten auf ökologische Gütesiegel und sind da auch in der Beweispflicht, mit ebenso orientierten Clubs zusammenzuarbeiten.“
„Das war alles sehr interessant heute“, so BA-Mitglied Dagmar Mosch, die den FC Mainaustraße auch aus ihrer Arbeit im Helferkreis kennt. Eine vom BA finanzierte Bilanzierung stehe noch aus. Dagmar Mosch dazu: „Vereine können sich gerne melden.“