Aus drei mach eins: vor zehn Jahren gründete sich der Pfarrverband München-West aus den Pfarreien St. Konrad, St. Lukas und St. Markus. Mit einem Festgottesdienst, einem gemeinsamen Weißwurstfrühstück und einem Jubiläumskonzert am nächsten Sonntag feiert der Pfarrverband sein Zehnjähriges.

Vieles schon geschafft

„Für viele Mitglieder der katholischen Pfarreien St. Konrad, St. Lukas und St. Markus ist es längst zur Selbstverständlichkeit geworden, dass sie zusammengehören. Gottesdienste und Angebote in den jeweils „anderen“ Pfarreien werden besucht und wahrgenommen, die Senioren und Ministranten besuchen und unterstützen sich bei gemeinsamen Veranstaltungen, Erstkommunionvorbereitung und vieles andere läuft auf der Ebene des Pfarrverbandes. Einige tun sich noch schwer und bewegen sich weiterhin nur in den Grenzen „ihrer“ Pfarrei“, so Pfarrer Stefan M. Huppertz, der seit drei Jahren den Pfarrverband leitet.

„Gleichzeitigkeit macht unsere Gesellschaft und die Kirche zurzeit aus. Da gibt es unterschiedliche Wahrnehmungen und Geschwindigkeiten. Solange man aushält, dass andere anderes anders sehen, geht das gut miteinander. Für uns ist wichtig, dass Jesus Christus Mitte, Weg und Ziel ist. Der Rest wird sich finden lassen, wenn wir denn suchen“, betonte er.

„Nutzen wir die Vielfalt!“

Zum Gottesdienst sprach Pfarrer Stefan M. Huppertz darüber, wie es ist, sich auf den Weg zu machen, Liebgewordenes gegen Neues zu tauschen und Möglichkeiten zu entdecken. „Vieles ist bei uns in Bewegung. Danke an die vielen Engagierten bei uns, die dies ermöglichen. Nutzen wir die Vielfalt!“

In der vollen Kirche waren auch Vertreter der Lokalpolitik. Sebastian Kriesel, Vorsitzender des Bezirksausschusses 22 meinte am Schluss: „Es war ein sehr beeindruckender Gottesdienst, mit Chormusiker aus allen drei Pfarreien. Ebenso waren die Ministranten aus allen Pfarreien. Der junge Pfarrverband wurzelt nun gemeinsam, das ist ein gutes Fundament für die gemeinsame Zukunft.“

„Gemeinsam können wir viel gestalten“

Einen kleinen Rück- und Ausblick gab Simon Rahn, Vorsitzender des übergreifenden Pfarrverbandsrat. „Am Anfang vor zehn Jahren war es sicherlich schwierig, die drei Gemeinden zusammenzuführen. Jeder musste seine Traditionen überdenken, das bringt für jeden einzelnen Herausforderungen mit sich.“ Aber auch die Verwaltungsseite hatte eine Menge Arbeit zu leisten.

„Hürden gibt es noch immer, aber sehr viel mehr Helfer, die gestalten und sich aufs Neue einlassen“, sagte er. „In der heutigen Zeit kann einfach nicht mehr jeder sein eigenes Süppchen kochen. Das ist nicht mehr tragbar. Wir werden weniger, die anpacken und organisieren und helfen, aber auch die gemeinsam feiern.“ Im vergangenen Sommer gab es schon mal ein gemeinsames Sommerfest. „Das war toll.“ Ob jeder der knapp 10.000 Mitglieder aus den drei Gemeinden und die vielen Neuen aus Freiham erreicht werden könnten, bleibe abzuwarten.

„Gemeinsam können wir aber viel gestalten. Wir können neue Akzente setzen und neue Themen wagen. Das alles in kleinen Schritten, damit jeder in seinem Tempo mitkommen kann“, so Simon Rahn. „Es ist schon viel geschafft, unsere Arbeit ist sehr konstruktiv. Wir können zuversichtlich sein.“