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„Fragwürdige Bahnaktion“

Quasi über Nacht hat sich die Neuaubinger Papinstraße vom S-Bahnhof bis zum ESV in eine Parkraummanagement-Zone mit gebührenpflichtigen Parkplätzen verwandelt. Für Anwohner und den ESV kam die Entwicklung überraschend. Sie sehen sich mit einer schwierigen Situation konfrontiert.

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📸 Patrick Oberdörfer

Kein Fußweg, dafür kostenpflichtige Parkplätze – die Bahn hat entlang der Papinstraße vom S-Bahnhof Neuaubing bis zum ESV ein Parkraummanagement eingeführt. Wer hier parkt, muss ein Ticket ziehen. Andernfalls drohen 40 Euro Strafgebühr wegen Parkverstoß.

„Als die Arbeiten anfingen, dachten wir Anwohner zunächst, dass die Bahn Fußwege installiert. Die fehlen hier nämlich, obwohl die Straße zum Schulweg in Richtung Freiham gehört“, erzählte Patrick Oberdörfer für die Anwohner. „Mit einem Parkraummanagement hat echt keiner gerechnet.“

Stadt muss handeln

Die Grundstücke seiner Nachbarschaft etwas weiter weg sind mit Stellplätzen ausgestattet. „Das eigentlich Haare sträubende ist für uns, dass es zwar keinen Fußweg, dafür aber kostenpflichtige Parkplätze gibt. Ein Unding!“, sagte er.

Die Bewohner der Häuser entlang der Papinstraße müssen dagegen nun schauen, wie sie mit der Situation zurechtkommen. Sie hatten sich an den Bezirksausschuss 22 (BA) mit der Bitte um eine sozialverträgliche Lösung gewandt.

„Ich wurde auch erst durch Anwohner informiert“, sagte BA-Vorsitzender Sebastian Kriesel und kündigte einen BA-Antrag an, „dass die Stadt dringend ins Gespräch mit der Bahn gehen muss. Die Anwohner dort haben nun mal keine Garagen und auch der familienfreundliche, große ESV Neuaubing braucht Parkplätze!“

„Nicht machbar“

Der ESV zeigte sich ebenfalls ratlos. „Die Parkplatzsituation bei uns war schon immer extrem beengt", sagte Markus Maucher von der Geschäftsleitung. Jetzt verschärfe sich die Lage. Geparkt werden könne gerade mal auf dem Dreiecksparkplatz gegenüber des ESV-Gebäudes, das in Vereinseigentum ist.

„Wir haben mittlerweile deutlich über 4.000 Mitglieder. Da fehlt jeder Parkplatz“, meinte er. Bisher habe sich das Parkproblem in Grenzen gehalten. „In den Pfingstferien war einfach nicht so viel los.“ Auch beginne jetzt die Sommersaison, in der die meisten mit dem Fahrrad zum Training kämen. „Aber im Winter wird es eng, sehr eng. Oder mit anderen Worten: das ist dann nicht mehr machbar.“

In einem Mitgliederschreiben mahnte der ESV platzsparendes Parken auf dem Dreiecksparkplatz an. Außerdem sollen die Hausmeister für eine geordnete Situation sorgen. Als weitere Schritte erklärte die ESV-Geschäftsleitung den Mitgliedern, Hilfe beim BA und beim Stadtrat zu holen. Und weiter: „Zudem wenden wir uns an den Verband Deutscher Eisenbahnersportvereine, dessen Mitglied wir sind, und bitten um Klärung dieser äußerst fragwürdigen Aktion der Bahn.“