Der Antrag der Grünen im BA 22 war deutlich: sobald das Viertel nördlich der Grete-Weil-Straße steht, soll ein Parkraummanagement eingerichtet werden. Damit würde ein Teilbereich des Freihamer Verkehrskonzept früher als geplant umgesetzt. „Das ist wichtig. Unsere Befürchtung ist es, dass sonst die Straßen dort schnell wieder überlastet sind“, erklärte Initiator Wolfgang Bösing. Und wenn die Stadtverwaltung darüber beratschlagt, solle der BA sofort einbezogen werden.
Ein Parkraummanagement ist die Lizenz zum Parken für die Anwohner, wenn sie keinen Stellplatz nachweisen können, plus ein limitiertes Parkangebot für Nicht-Anwohner mit Kurzzeitparkplätzen, Nachtparkplätze, Plätze für E-Autos und fürs Carsharing. In der Stadt selbst gibt’s es diese Zonen häufig, in den Außenbezirken sind sie noch unüblich. Zuletzt wurde 2020 in Pasing über ein Parkraummanagement fürs südliche Gebiet um die Bäcker-/Gräfstraße diskutiert, das dann eventuell in 2025 umgesetzt werden könnte.
Wie früh ist zu früh?
„Parkraummanagement für die Stadt in der Stadt“ nannte Wolfgang Bösing seine Überlegungen zu Freiham und argumentierte: „Wir brauchen Vorlauf und eine Einigung im BA, auch für eine gute Straßengestaltung mit allem, was dazugehört. Wir müssen damit frühzeitig beginnen.“
Dennoch bekam er verhaltene Kommentare aus den anderen Fraktionen. „Das ist doch alles am Laufen“, meinte Manfred Spannagl, Fraktionssprecher der CSU. „Jetzt sind die Voraussetzungen einfach noch nicht gegeben, dass wir abschätzen können, wo ein Parkraummanagement sinnvoll ist und wo nicht.“ SPD-Fraktionssprecher Thomas Hampel meinte ebenfalls: „Das ist alles viel zu früh. Wir müssen erst die Entwicklung sehen. Vielleicht brauchen wir das Parkraummanagement gar nicht.“
Stellplatzschlüssel …
SPD-Fraktionssprecher Thomas Hampel meinte ebenfalls: „Das ist alles viel zu früh. Wir müssen erst die Entwicklung sehen. Vielleicht brauchen wir das Parkraummanagement gar nicht.“
Die Probleme in Freiham seien ganz besonders, erklärte BA-Vorsitzender Sebastian Kriesel. Denn nicht jeder Anwohner könne einen Tiefgaragenplatz bekommen. „Wir haben hier einen reduzierten Stellplatzschlüssel von 0,6 oder 0,5. Das heißt nur jeder zweite hat auch einen Tiefgaragenplatz.“ Die Vergabe obliege dem Vermieter.
… und Verdrängungsdruck zu den Nachbarvierteln
Und auch den möglichen Verdrängungsdruck in die Gebiete Neuaubing-West und Aubing führte Sebastian Kriesel an. „Den werden wir deutlich zu spüren bekommen, auch ohne Parkraummanagement.“ „Eine Konkurrenzsituation sehe ich nicht“, meinte Wolfgang Bösing. „Im Gegenteil erweitert sich doch das Parkplatzangebot.“ Für die weitere Entwicklung schlug er ein Monitoring vor, um reagieren zu können, wenn sich der Parkdruck dennoch bei den Nachbarn bemerkbar macht.´
„Es ist in Ordnung, sich über die Parkraumbewirtschaftung Gedanken zu machen. Das ist absolut wichtig", so Sebastian Kriesel und plädierte auf Verschiebung des Themas auf einen späteren Zeitpunkt. „Aber ich glaube, dass wir noch ein bisschen zu früh dran sind.“